Bitonto/Apulien – In Bitonto, einer Kleinstadt in der Nähe von Bari in Apulien, kam es am Samstagvormittag zu einer wilden Schießerei. Dabei wurde ein 84-jährige Frau, welche als Unbeteiligte vermutlich als „Schutzschild“ missbraucht worden war, getötet und ein 20-jähriger vorbestrafter Mann verletzt.
Es war am frühen Samstagvormittag, als es an der Porta Robustina, einem Tor durch dem man in das historische Zentrum von Bitonto gelangt, zu einer wilden Schießerei kam. Mehrere der mindestens 20 Kugeln trafen eine Frau, die 84-jährige Anna Rosa Tarantino, welche vermutlich vom eigentlich „Ziel“ der Killer als Schutzschild missbraucht worden war, tödlich. Das eigentliche „Ziel“ der Killer soll – so die noch nicht bestätigte Annahme der Ermittler – der 20-jährige Giuseppe Casadibari gewesen sein. Der 20-Jährige ist wegen mehrerer Vorstrafen, unter anderem wegen Drogenhandel, für die Ordnungshüter kein Unbekannter.
Laut einer ersten Rekonstruktion soll eine unbekannte Anzahl von Killern den 20-Jährigen zu Fuß verfolgt und aus einer automatischen Waffe insgesamt 17 Kugeln auf den Mann abgefeuert haben. Zudem wurden aus einem Revolver weitere Kugeln auf den 20-Jährigen abgeben. Ersten Vermutungen zufolge war die getötete Frau nur zufällig am Ort der Schießerei und hatte mit der tödlichen Abrechnung nichts zu tun.
Die 84-Jährige, welche von den Schüssen schwer verletzt worden war, starb kurze Zeit vor dem Erreichen des Krankenhauses San Paolo von Bari im Rettungswagen. Giuseppe Casadibari hingegen, der von einer Kugel im Brustbereich getroffen worden war, wurde von den Rettungskräften erstversorgt und in die Poliklinik von Bari eingeliefert.
Die Ermittler vermuten, dass es sich beim Mord und Mordversuch um eine Abrechnung im Milieu des Organisierten Verbrechens handelt. Eine halbe Stunde vor der tödlichen Schießerei sollen auf die Wohnung eines bekannten Exponenten der lokalen Kriminellenszene mehrere Schüsse abgegeben worden sein. 20 Minuten nach dem Tod der Frau wurde in einem Viertel, wo Mitglieder eines anderen Clans wohnen, aus bisher noch unbekannten Gründen in der Nähe der Carabinierikaserne ein Hund erschossen.
Der Bürgermeister von Bitonto, Michele Abbaticchio, und andere Politiker zeigten sich vom Vorfall zutiefst geschockt. Michele Abbaticchio forderte für das Mordopfer Gerechtigkeit und rief für Bitonto offiziell einen öffentlichen Trauertag aus.
Von: ka
