Neapel – Ein Eifersuchtsdrama, das selbst Neapel lange nicht mehr gesehen hat, erschüttert die süditalienische Metropole. Sehr vielen Passanten und Restaurantbesuchern, die zur Mittagszeit die Straße und Tische in der Nähe des Gerichtsgebäudes bevölkerten, wird die Szene, wie ein wütender und schreiender Mann ein Paar zuerst verfolgt und dann schießt, sicher in Erinnerung bleiben.
Als der Mann, der 54-jährige Giuseppe Antonucci aus Casalnuovo bei Neapel, gegen 13.40 Uhr auf das Paar – seine 40-jährige Ex-Frau Rosaria Montariello und den ebenfalls 40-jährigen Antonio Fevola – traf, gab es für ihn anscheinend kein Halten mehr. Mitten auf der Straße zog der 54-Jährige eine Pistole und feuerte auf die beiden mehrere Schüsse ab. Seine ehemalige Frau erlitt einen Streifschuss am Kopf, während ihr neuer Lebenspartner in der Bauchgegend schwer verletzt wurde. Laut ersten Informationen der behandelnden Ärzte sollen aber beide Schussopfer nicht in Lebensgefahr schweben.
Nach dem versuchten Mord floh Antonucci vom Tatort. Kurze Zeit später soll der Pistolenschütze von einem Polizisten telefonisch kontaktiert worden sein, der ihm geraten habe, sich zu stellen. Dem leistete Giuseppe Antonucci offensichtlich Folge und ließ sich von der Polizei festnehmen.
Das Tragische an diesem verabscheuungswürdigen Mordversuch, der auch mit zwei Todesopfern hätte enden können, ist, dass Giuseppe Antonucci weder für die Polizei noch die Justiz ein Unbekannter ist. Vor 26 Jahren, am 25. Jänner 1991, hatte Antonucci bereits seine erste Frau, die damals 22-jährige Loredana Esposito, umgebracht. Das Ehepaar, welches ein gemeinsames fünfjähriges Mädchen hatte, hatte getrennt gelebt. Antonucci, der bereits wegen Gewalt in der Ehe angezeigt worden war, hatte damals das Haus seiner Schwiegereltern aufgesucht und seine Frau mit einem Kopfschuss getötet. Anschließend gab er auf seinem Schwager drei Schüsse ab, die ihn in der Magengegend schwer verletzten. Zuletzt feuerte er noch auf seine Schwiegermutter und stach ihr mit einem Messer in den Rücken. Im Februar 1993 war der heute 54-Jährige zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Wegen angeblicher verminderter Zurechnungsfähigkeit hatte später das Berufungsgericht den Vorsatz sowie 10 Jahre Haft gestrichen, sodass Antonucci 2003 – zwölf Jahre nach dem Mord – wieder freigekommen war. Daraufhin hatte er Rosaria Montariello geheiratet, mit der er heute zwei Töchter – zehn und zwölf Jahre alt – hat.
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— YouReporter (@YouReporter) January 12, 2017
Aber Giuseppe Antonucci hat sich leider nicht geändert. Der einzige Unterschied ist, dass die zweite Frau mehr Glück hatte als die erste.
Von: ka
