Ottaviano/Neapel – Ein elfjähriges Mädchen hatte in Ottaviano, einer Kleinstadt am Vesuv in der Nähe von Neapel, Riesenglück im Unglück. Beim Versuch, sich mit zusammengeknoteten Leintüchern aus dem dritten Stock in die darunterliegende Wohnung abzuseilen, verlor das Mädchen den Halt und stürzte auf die Straße. Dank der Wäscheleinen, die den Sturz abschwächten, erlitt die Kleine „nur“ den Bruch eines Beines und mehrere Prellungen.
Es war am frühen Samstagabend gegen 18.30 Uhr, als das elfjährige Mädchen in der Wohnung ihrer Tante mit ihrem Cousin spielte. Das Mädchen, das sich zum Zeitpunkt des Unglücks mit ihrem um ein Jahr jüngeren Cousin alleine in der Wohnung befand, wollte aus der Wohnung ihrer Eltern, welche sich im Stock über der Wohnung ihrer Tante befindet, ein Spielzeug holen, als es auf dem Rückweg leider entdecken musste, dass die Wohnungstür der Tante ins Schloss gefallen war. Um wieder in die Wohnung der Tante zu gelangen, kam die Elfjährige auf eine gefährliche Idee. Sie nahm mehrere Leintücher in die Hand, knotete sie zusammen und wollte sich mit diesen Tüchern vom Balkon der elterlichen Wohnung im dritten Stock zur Wohnung der Tante abseilen.
Beim ersten Versuch, mit dem improvisierten „Seil“ auf den unteren Balkon zu gelangen, verlor das Mädchen den Halt und stürzte auf die Straße. Aber zum Glück waren im ersten Stock Wäscheleinen gespannt, die den Körper des Mädchens etwas abfingen und so der Elfjährigen vermutlich das Leben retteten. So zog sich das Mädchen „nur“ den Bruch des linken Beines und mehrere Prellungen zu. Sie wurde von den herbeigerufenen Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus „Santobono“ von Neapel gebracht, wo die Ärzte für sie eine Heilungsdauer von 30 Tagen prognostizierten.
Für die Eltern und Verwandten des Mädchens hat das relativ glimpflich ausgegangene Unglück aber wahrscheinlich ein gerichtliches Nachspiel. Justiz und Carabinieri prüfen nun, ob und inwieweit sie am Sturz des Mädchens eine Mitschuld trifft.
Von: ka
