VZS hegt Zweifel am Datenschutz bei Meta

Von: mk

Bozen – Werbung auf WhatsApp: Über dieses Thema wird schon seit einiger Zeit spekuliert. Jetzt scheint jedoch die Zeit der werbefreien Nachrichten auf dem beliebten Messenger-Dienst tatsächlich vorbei zu sein. Das hat Meta, die Muttergesellschaft von WhatsApp, bestätigt.

Die Nutzer des beliebten Messaging-Dienstes WhatsApp müssen künftig mit Werbeanzeigen leben. Meta hat angekündigt, dass die Werbung in den kommenden Monaten schrittweise eingeführt wird, zusammen mit anderen Funktionen. Die Werbung wird im Abschnitt „Aktuelles“ angezeigt, wo man auf abonnierte Kanäle und den Status anderer Kontakte zugreifen kann. Der Abschnitt der Nachrichten selbst soll daher werbefrei bleiben.

Datenschützer sehen diese Entwicklungen kritisch. „Das Risiko besteht darin, dass WhatsApp personalisierte Werbung anzeigen könnte, indem Daten von Facebook und Instagram genutzt werden, ohne dass eine gültige Zustimmung für eine plattformübergreifende Verarbeitung vorliegt“, warnt die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS).

Zudem entspricht die neue Initiative von Meta möglicherweise nicht dem Digital Markets Act – dieser regelt, dass „Gatekeeper“ im digitalen Bereich den Nutzern konkrete Alternativen zum Tracking bei Werbung anbieten müssen: Die Nutzung der Dienste darf nicht an die Zustimmung zu personalisierter Werbung gebunden sein, noch darf ein Modell „Akzeptieren oder Zahlen“ vorgeschlagen werden.

Alternative Anwendungen

Während die rechtlichen Zweifel noch geklärt werden müssen, gibt es alternative Messaging-Apps, die anstelle von WhatsApp genutzt werden können.

• Signal gilt als die beste Wahl in Bezug auf Sicherheit, da es ein Verschlüsselungsprotokoll entwickelt hat, das als das zuverlässigste unter den verfügbaren Instant-Messaging-Apps gilt. Es stellt sicher, dass die Nutzerdaten nicht an externe Stellen weitergegeben werden.
• Threema ist ein kostenpflichtiger Messaging-Dienst, der großen Wert auf die Anonymität der Nutzer legt, da bei der Registrierung keine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer erforderlich sind, sondern stattdessen eine zufällig generierte eindeutige ID. Nachrichten auf Threema werden unmittelbar nach der Zustellung von den Servern gelöscht, es werden nur minimale Metadaten gespeichert, um die ordnungsgemäße Funktion der App zu gewährleisten.
• Telegram ist eine sehr bekannte Anwendung mit über 100 Millionen Nutzern, berühmt geworden durch die Möglichkeit, sich selbstlöschende Nachrichten zu senden. Es bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in den vom Nutzer als „geheim“ eingestellten Chats.