Martell – Es ist eine Premiere für das Biathlonzentrum Martell: In dieser Woche findet die zweite Etappe des Para Nordic Weltcups im Vinschger Seitental statt. Eine derartige Veranstaltung für Menschen mit Beeinträchtigung wurde in der Südtiroler Biathlonhochburg noch nie ausgetragen. Von Mittwoch, 31. Jänner bis Sonntag, 4. Februar 2024 gehen die Wettkämpfe über die Bühne.
Für das umtriebige Organisationskomitee in Martell, welches in diesem Jänner bereits einen IBU Cup ausgerichtet hat und im Jahr 2025 auch die Biathlon-Europameisterschaft veranstalten wird, ist der Para Nordic Weltcup eine richtige Herausforderung. Kleinigkeiten müssen bedacht werden und das Team um OK-Präsident Georg Altstätter strebt einmal mehr nach Perfektion. „Wir freuen uns auf diese Aufgabe, bei der wir großen Rückhalt von vielen Seiten spüren. Wer bei der Abwicklung des Events helfen möchte, ist herzlich willkommen – für freiwillige Hände haben wir noch genügend Platz. Es braucht dafür auch keine besonderen Vorkenntnisse, sondern einfach etwas guten Willen und Motivation“, gibt Altstätter zu Protokoll.
Nachdem Pokljuka in Slowenien die Austragung eines Para Nordic Weltcups abgesagt hat, wurde die Saison in der vergangenen Woche in Toblach eröffnet. Die Weltverbände FIS und IBU, welche im Bereich Para-Sport zusammenarbeiten, haben daraufhin nach weiteren Austragungsorten gesucht und im November des vergangenen Jahres hat auch Martell zugesagt. Somit findet hier vom 31. Jänner bis zum 4. Februar die zweite Weltcup-Etappe statt, ehe die Saison in Price George in Kanada mit der dritten Station endet.
Das ist Para Nordic
Im Para Nordic gibt es sowohl Langlauf- als auch Biathlonwettbewerbe. Im Biathlon werden die hier verwendeten Luftdruckgewehre aber nicht wie gewöhnlich von den Athleten mitgeführt, sondern stehen am Schießstand bereit. Pro Geschlecht gibt es jeweils drei Kategorien: Sitting (auf Sitzskiern), Standing (für Athleten mit Prothesen) und Sehbeeinträchtigte, die in der Loipe mit einem Guide unterwegs sind und beim Biathlon am Schießstand mit Lichtimpulsen und akustischem Signal „schießen“.
Für die Weltcup-Etappe im Martelltal werden insgesamt 135 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 19 verschiedenen Nationen erwartet. „Das ist auch für den Tourismus im Martell eine große Bereicherung, da im Moment keine Hochsaison ist. Einige Betriebe haben deshalb auch geschlossen, aber die, die offen haben, sind durch den Weltcup glücklicherweise ausgelastet“, freut sich Altstätter.
Ein Langlauf-Sprint und drei Biathlon-Wettbewerbe
Am Montag, 29. Jänner treffen die Athletinnen und Athleten im Martelltal ein. Tags darauf steht das erste offizielle Training auf dem Programm, ehe am Mittwoch mit einem Sprint (klassischer Stil) der erste und auch einzige Langlauf-Wettbewerb im Kalender steht. Am Donnerstag, 1. Februar wird wieder gesprintet, dann aber im Biathlon. Für den Freitag steht das zweite offizielle Training an, ehe am Wochenende im Biathlon die Sprint Verfolgung ausgetragen wird. Abgerundet wird der Weltcup mit einem Biathlon-Einzel am Sonntag.
„Zuschauer sind natürlich herzlich willkommen. Solche Wettkämpfe sind einzigartig und es ist beeindruckend, wie die Athleten die Herausforderungen trotz Beeinträchtigung alle meistern“, sagt Altstätter. „Auch die Pokale und Medaillen sind etwas Besonderes: Sie wurden von der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ausgearbeitet und erstellt“, so der Marteller Bürgermeister abschließend.
Para Nordic Weltcup in Martell, das Programm:
Montag, 29. Jänner: Anreise
Dienstag, 30. Jänner: Offizielles Training
Mittwoch, 31. Jänner: Langlauf Sprint Klassik
Donnerstag, 1. Februar: Biathlon Sprint
Freitag, 2. Februar: Offizielles Training
Samstag, 3. Februar: Biathlon Sprint Verfolgung
Sonntag, 4. Februar: Biathlon Einzel
Von: mk
