Kleiderstube „Wilma“ ist für alle da

Naturns – Die Kleiderstube in Naturns erwies sich im Jahr 2023 als bedeutende soziale Ressource. Mit dem engagierten Einsatz von 24 freiwilligen Helfenden konnte die gemeinnützige Organisation im Verlauf des Jahres 1.734 Besucher verzeichnen und beeindruckende 3.328 Stunden für das Gemeinwohl aufbringen.

Im Juli 2012 hat die Pfarrcaritas von Naturns die Trägerschaft für eine Kleiderkammer in Naturns übernommen. Zwölf ehrenamtlich Mitarbeitende haben sich damals mit dem Projekt beschäftigt und entschieden, dass die Einrichtung den Namen Kleiderstube „Wilma“ tragen soll – in Gedenken an Wilma Dall´Acqua. Im Widum von Rabland erfolgte der Tätigkeitsstart am 10. Juli mit der Eröffnung. Von Anfang an war die Akzeptanz in der Bevölkerung sehr gut und so konnte das Angebot ständig wachsen.

Nach zweieinhalb Jahren in Rabland ist die Kleiderstube im April 2015 nach Naturns ins ehemalige Arztambulatorium im Bürger- und Rathaus umgezogen. Mittlerweile sind regelmäßig 24 Mitarbeitende aktiv tätig und sorgen mit großem Fleiß, aber auch mit Freude für das gute Gelingen. „Im Fokus der Einrichtung steht nicht so sehr die Bedürftigkeit der Personen, sondern vielmehr die Nachhaltigkeit des Angebots. Die Kleiderstube steht allen offen und wir halten auch am Prinzip der kostenfreien Abgabe fest. Einfach. Direkt. Ohne Papierkram“, unterstreicht die Leiterin Verena Neubauer. Die Einrichtung setzt sich gegen das Wegwerfen ein. Gut erhaltene Sachen sollen nicht auf dem Müll landen.

Dank der Großzügigkeit der Spender steht heute ein umfassendes, qualitatives Angebot von Waren zur Verfügung. Es erstreckt sich von Bekleidung, Wäsche, Accessoires, Taschen und Schuhen über Haushaltsbedarf, Elektro-, Dekor- und Kosmetikartikeln, bis hin zu Spielwaren, Büchern und Tonträgern. Sperrige Güter werden an der Anschlagtafel oder auf Whats App vermittelt.

Die Kleiderstube ist an 52 Tagen geöffnet, in den rund 208 Stunden konnten Besucher aus nicht weniger als 51 Nationen begrüßt werden. Diese beeindruckende Vielfalt unterstreicht die Bedeutung der Einrichtung als Anlaufstelle für Menschen unterschiedlicher Herkunft.

Die Zuweisung von Artikeln erfolgt durch ein effektives Punktesystem, welches den jeweiligen Wert der Artikel widerspiegelt. Insgesamt nahmen 1.734 Besucher dieses Angebot an. Mit durchschnittlich 31 Minuten pro Besucher wurden täglich im Schnitt 340 Teile ausgegeben.

„Die Kleiderstube ist nicht nur ein Ort der umweltbewussten Verwertung von Kleidung, sondern auch ein Symbol für Zusammenhalt und Integration. Ihr Einfluss erstreckt sich über nationale Grenzen hinweg, und die Zahlen spiegeln wider, dass die Einrichtung eine essenzielle Rolle in der Dorfgemeinschaft spielt“, meint Verena Neubauer und dankt allen Unterstützerinnen und Unterstützer. Genau so sieht es auch die Gemeindeverwaltung. „Zehn Jahre Erfolgsgeschichte der Kleiderstube Naturns verdeutlichen eindrucksvoll, wie ehrenamtliches Engagement und eine effiziente Organisation einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz, aber auch zur unbürokratischen Unterstützung von Menschen in Not leisten können“, stellten Bürgermeister Zeno Christanell und die Gemeindereferenten Barbara Pratzner und Florian Gruber bei einem Lokalaugenschein fest. Gemeinsam soll im Jubiläumsjahr nun geschaut werden, wie die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden können.

Von: mk