Von: apa
Der Versandhändler Otto Austria Group hat 2023 die Kaufzurückhaltung infolge der Teuerungswelle zu spüren bekommen. Der Umsatz sank um 3,8 Prozent auf 349 Mio. Euro. “Wir sind nur bedingt zufrieden und hätten uns mehr erwartet”, sagten die Geschäftsführer Harald Gutschi und Achim Güllmann am Montag in einer Pressekonferenz. Für 2024 zeigt sich der Onlinehändler optimistisch, rechnet im Möbelhandel aber mit einem weiteren schwierigen Jahr.
“Die multiplen Krisen haben voll zugeschlagen”, sagte Gutschi. Zudem hätten die Menschen nach den Coronajahren eher Geld für Reisen und Freizeitaktivitäten ausgegeben und weniger für Möbel, Kleidung und Technik. Allerdings, so Gutschi, sei die Otto Austria Group weniger stark geschrumpft als der gesamte Onlinehandel, man habe also Marktanteile gewonnen.
Zur Otto Austria Group, die bisher als Unito auftrat, gehören die Marken Otto, Universal, Ackermann und Lascana. Sie ist Teil der deutschen Otto-Gruppe und hat in den Städten Graz und Salzburg Niederlassungen und beschäftigt in Österreich rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Möbelhandel, wo Otto zwei Drittel seines Umsatzes macht und laut eigenen Angaben Online-Marktführer ist, sind die Geschäfte besonders schlecht gelaufen. Das habe, so Gutschi, auch daran gelegen, dass der mehrgeschossige Wohnbau um 50 Prozent zurückgegangen sei und dass die Menschen auf die hohe Inflation reagieren und pro Bestellung weniger ausgegeben.
Die Otto-Geschäftsführer gehen davon aus, dass die Konkurrenz aus China – Stichwort Temu und Shein – heuer weiter zunehmen wird und sich die Paketflut gegenüber 2023 nochmals verdoppeln wird, auf dann 40 Millionen Pakete. Gutschi kritisierte, dass es hier zu einem “systematischen Betrug” bei Zoll und Steuern komme. Aus seiner Sicht müssten die Behörden bei wiederholten Falschdeklarationen Pakete lückenlos kontrollieren und bis dahin die Pakete liegen lassen. Man müsse den Anbietern zeigen, dass falsch deklarierte Sendungen Konsequenzen haben.
Für 2024 ist die Otto Austria Group “vorsichtig optimistisch, wir erwarten eine stabile Umsatzentwicklung”, so Gutschi. Die jüngsten Reallohnzuwächse sollten die Konsum stützen und die Kaufkraft stärken. “Es wird besser, aber noch nicht gut.”