Schutz von Mietern und Immobilien

WOBI setzt Wachpersonal in Bozen ein

Montag, 12. Mai 2025 | 13:42 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Das Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol (WOBI) hat – wie angekündigt – einen Überwachungsdienst rund um die eigenen Gebäude eingeführt. Die Initiative baut auf der positiven Erfahrung des im Jahr 2021 gestarteten Pilotprojekts auf und wurde nun weiter ausgebaut. Ziel ist der Schutz des Immobilienbestands, die Vermeidung von Vandalismus, Einbrüchen, unrechtmäßigen Besetzungen und Diebstählen sowie die Erhöhung der Sicherheit der Mieter.

Der Dienst sieht Kontrollgänge zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Wochentagen in den Wohnvierteln von Bozen vor und wurde auf ausdrücklichen Wunsch der Wohnbaulandesrätin Ulli Mair eingerichtet. Er knüpft an ein erstes Projekt an, das das WOBI im Jahr 2021 in ausgewählten Stadtvierteln von Bozen und Meran umgesetzt hatte.

„Der Schutz des öffentlichen Wohnbestands und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger, die dort leben, sind grundlegende Prioritäten“, betont die Landesrätin für Wohnbau, Ulli Mair. „Diese Maßnahme zeigt die Aufmerksamkeit des WOBI und der Landesverwaltung für die Bedürfnisse der Mieterinnen und Mieter und den Willen, ein hohes Maß an Sicherheit und Wohnqualität zu gewährleisten. Der Überwachungsdienst ist nicht nur als Schutzmaßnahme für die Gebäude gedacht, sondern soll auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Mieterinnen und Mieter sowie der Bevölkerung insgesamt stärken.“

„In einem Kontext, in dem die Wohnqualität eng mit der Lebensqualität verbunden ist, versteht sich das WOBI als aktiver Akteur bei der Aufwertung der Stadtviertel“, erklärt die Präsidentin Francesca Tosolini. „Unsere Mission geht über die bloße Verwaltung des Wohnbestands hinaus: Wir möchten lebenswertere, integrative und sichere urbane Räume fördern und so aktiv gegen Verfall und Verwahrlosung ankämpfen. Die Präsenz vom spezialisierten Sicherheitspersonal kann bereits eine abschreckende Wirkung gegenüber unrechtmäßigem oder unzivilem Verhalten entfalten – insbesondere in sensiblen Gebieten. Diese gut erkennbaren Personen leisten Ersteinsätze vor Ort und stellen eine wichtige Unterstützung für die Polizeikräfte dar.“

Im Stadtviertel Don Bosco, das 26.500 Einwohner zählt, leben fast 11.000 Personen in WOBI-Wohnungen – also über 40 Prozent der Gesamtbevölkerung des Stadtteils. Das WOBI verfügt dort über 4.737 Wohnungen, was 72 Prozent des gesamten Wohnbestands in Bozen entspricht.

Der Wachdienst wurde bewusst nicht als Ersatz für die Polizeikräfte konzipiert, sondern als bürgernaher und sozialer Dienst, dessen Aufgabe es ist, zu beobachten, zu intervenieren, präventiv zu wirken und vor allem eine direkte Beziehung zum Wohnumfeld und dessen Bewohnern aufzubauen. Das Sicherheitspersonal kann bei Bedarf umgehend die zuständigen Behörden informieren und so die Einsatzzeiten erheblich verkürzen. Die Initiative wird insgesamt mindestens 1.800 Wohnungen betreffen, wobei gezielte Kontrollen der Gemeinschaftsbereiche vorgesehen sind.

Präsidentin Tosolini unterstreicht die Bedeutung des kontinuierlichen Dialogs mit den WOBI-Mieterinnen und -Mietern: „Die große Mehrheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner verhält sich vorbildlich und trägt Sorge für das gemeinsame Eigentum. Diese Menschen verdienen es, geschützt und unterstützt zu werden. Wir setzen auf Formen aktiver Mitwirkung und schaffen Gelegenheiten für Austausch, Zuhören und gemeinsame Gestaltung.“

Im Jahr 2024 wurden vom WOBI rund dreißig Räumungen durchgeführt, hauptsächlich aufgrund von Verstößen gegen das Wohnungsreglement. Auch wenn diese Verfahren nicht immer kurz sind – das WOBI ist sich dessen bewusst – führen sie doch zu wichtigen Maßnahmen, bei denen problematische Personen mit Unterstützung der Polizeikräfte und durch das Engagement der Mitarbeiter erfolgreich entfernt werden konnten.

Bezirk: Bozen

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