Von: luk
Bozen – Der erste von vier vorhergesehen Impftagen für besonders gefährdete Personen („ultrafragili“), organisiert vom Gesundheitsbezirk Bozen, wurde ganz nach Vorgaben des Impfplans gegen Covid-19 laut Gesundheitsministeriums für die Risikogruppe (Kategorie 1) durchgeführt. Die Auswahl der Patientinnen und Patienten wurde von den Fachärzten der Abteilungen und den Ärzten für Allgemeinmedizin auf dem Territorium anhand der im Rundschreiben des Ministeriums festgelegten Pathologiebereiche durchgeführt, auch in Anbetracht besonderer Fragilität des Einzelnen, sowie einer sorgfältigen klinischen Risikobeurteilung.
Für diesen ersten Impftag sind 970 Patientinnen und Patienten verschiedener Altersgruppen kontaktiert und zur Impfung eingeladen worden. Die Risikopatientinnen und -patienten stammten hauptsächlich aus den onkologischen, hämato-onkologischen, pneumologischen, gastroenterologischen und dermatologischen Pathologiebereichen. Die Impfkampagne wird im April mit drei weiteren Terminen fortsetzen und hierbei werden Personen mit den bereits genannten Pathologien, sowie auch chronische Patientinnen und Patienten aus anderen Fachbereichen mit neurologischen, diabetischen und kardiologischen Pathologien eingeladen.
Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen werden direkt vom Südtiroler Sanitätsbetrieb für die Impfung kontaktiert.
Als zusätzlichen Schutz für die Gesundheit dieser besonders gefährdeten Risikogruppe wurde dem Impfteam im Messegelände Bozen, hochqualifiziertes Fachpersonal, Spezialisten aus den unterschiedlichen Pathologiebereichen zur Seite gestellt. Diese sollten bei Bedarf vor Ort Hilfestellung leisten. So war der Anästhesist, Luca Guerra, vom Dienst der Intensivmedizin und der Gastroenterologe, Nicoló Bevilacqua, immer anwesend, weiteres medizinisches Fachpersonal war stets abrufbereit. Für diesen ersten Impftag haben die Primare des Landeskrankenhauses Bozen, Klaus Eisendle (Dermatologie) mit der Leiterin der Allergie-Ambulanz, Gabriele Thimm und Lucio Bonazza (Pneumologie) ihren wertvollen Beitrag zugesteuert.
„Die Impfung wird für diese hochfragile Patientengruppe auch von allen wissenschaftlichen Gesellschaften stark empfohlen. Durch den Impfschutz können wir diesen Menschen, die den größten Bedarf an Hilfe benötigen, eine zusätzliche Sicherheit in der medizinischen Versorgung bieten“, so Klaus Eisendle.
„In Bezug auf das Atmungssystem umfasst diese Kategorie auch Patienten mit Lungenfibrose und Patienten mit schwerer chronischer Ateminsuffizienz, für die eine chronische Sauerstoffergänzung erforderlich ist “, fährt Lucio Bonazza, Primar der Abteilung für Pneumologie des Gesundheitsbezirkes Bozen, fort. “Diese Prioritätskategorie umfasst auch Lungentransplantationspatiente n, Patienten, die auf der Transplantationsliste stehen, sowie Patienten mit schwerer Atemwegserkrankung, die sich in therapeutischer Behandlung befinden. Wir haben unsere Risikopatientinnen und -patienten kontaktiert, die im Landeskrankenhaus Bozen, sowie beim Pneumologischen Dienst in Behandlung sind und sie zur Impfung eingeladen“.
Auch der Primar der Hämatologie des Gesundheitsbezirkes Bozen, Atto Billio ist mit dem Impfverlauf für die hochgefährdete Risikogruppe sehr zufrieden. „Wie gewohnt verlief der Impftag im Messegelände in einer angenehmen und ruhigen Atmosphäre für Patientinnen und Patienten“, so der Primar. Auch unterstrich er, dass „fragile hämatologische Patienten“, für diese Impfkampagne eingeladen wurden, darunter auch Patienten mit hämatologisch-onkologischen Pathologien.
Hinsichtlich des nephrologischen Fachgebietes berichtet die Primaria, Maria Grazia Tabbí, dass fast ein Viertel der an diesem Tag geimpften Patientinnen und Patienten aus dem nephrologischen Bereich stammten. Drunter befanden sich unter anderem Personen mit Nierentransplantationen, mit immunsuppressiven Therapien und Dialyse Patienten.
Aufgefallen sei, dass besonders die „hochfragile“ Patientengruppe sehr daran interessiert war eine Impfung gegen Covid-19 zu erhalten und die Impfbeteiligung sehr hoch war. “Auch da dies aktuell die einzige Möglichkeit darstellt sich selbst und nahestehenden Angehörigen zu schützen und der Pandemie endgültig entgegenzutreten.”