Von: mk
Bozen – “Wirken sich neurologische Erkrankungen bei Frauen und Männern anders aus?” Dies ist das Thema von Informationsveranstaltungen zur Gendermedizin vor Ort.
Am 12. Oktober findet in Meran ein erster Informationsabend über geschlechtsspezifische Medizin statt: Auf Einladung des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen und des Landesamtes für Ausbildung des Gesundheitspersonals geht Neurologin Siglinde Lanzinger der Frage nach, ob sich neurologische Erkrankungen bei Frauen und Männern anders auswirken, wie etwa Schlaganfall, Demenz, Parkinson, Multiple Sklerose und Migräne.
Die Neurologin Lanzinger geht in ihrem Vortrag nicht nur auf die verschiedenen Symptome bei Frauen und Männern ein, damit diese im Notfall richtig erkannt werden können, um durch eine schnelle Reaktion schlimme Folgen zu vermeiden und Leben zu retten. Angehörige erhalten bei den Informationsabenden auch wichtige Hinweise, wie sie Betroffene besser verstehen und dadurch gezielter helfen können. Der erste Informationsabend findet am 12. Oktober 2016 um 20.00 Uhr im Meraner Bürgersaal, Otto Huber Straße 8 statt und wird von der Gemeinde Meran unterstützt. Der Eintritt ist frei.Die weiteren Informationsveranstaltungen finden am 18. Oktober 2016 um 20.00 Uhr in Bruneck, Mittelschule K. Meusburger “Alte Turnhalle“ und am 16. November 2016 um 20.00 Uhr in Neumarkt, Haus Unterland, Ballhausring 2 statt.
“Der Einfluss des Geschlechts auf die Gesundheitsvorsorge, die Krankheitsentwicklung und die Therapiemöglichkeiten kann nicht mehr geleugnet werden: Daher ist es wichtig, dass wir nicht nur die Fachkräfte in diese Richtung aus- und weiterbilden, sondern auch die Bevölkerung verstärkt sensibilisieren”, erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker zum Auftakt der Informationsveranstaltungen vor Ort. So ist etwa die höhere Lebenserwartung nicht der einzige Grund für das häufigere Auftreten von Schlaganfällen bei Frauen. Ähnlich wie bei einem akuten Herzinfarkt sind die Symptome eines Schlaganfalles bei Frauen und Männern unterschiedlich: Bei Frauen treten eher Sprechstörungen, Gesichtsfeldausfälle oder unbeabsichtigter Harnverlust auf. “Es ist nicht nur wichtig, die unterschiedlichen Symptome bei Männern und Frauen richtig zu deuten, sondern auch entsprechende personalisierte, geschlechterspezifische Behandlungsmethoden und Therapien anzuwenden. Denn so wie sich die Symptome unterscheiden, so reagieren Frauen beispielsweise auch unterschiedlich auf Medikamente und zeigen deutlich mehr Nebenwirkungen. Auch die unterschiedliche soziale Belastung hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Frauen”, betont die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer die Bedeutung dees Themas Gendermedizin.