Bozen – Um eine Faschingsfete zu bewerben, hat der Life Club in Bozen ein Bild verwendet, das eine Welle der Empörung hervorgerufen hat. Neben der sexualisierten Darstellung zweier Mädchen ist unter anderem auch zu sehen, wie ein Mann eine Pistole in den Mund einer der jungen Frauen steckt. Die Bewegung Nudm schlägt Alarm: „Sexistischer geht’s nicht!“
Auf der Facebook-Seite sei zwar gestanden, dass neben angemessenem Verhalten auch die „passende Kleidung“ erwartet werde, doch in Zusammenhang mit dem Bild falle die Botschaft zweischneidig aus, erklären die Feministinnen laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung Alto Adige: „Tauchen wir halbnackt auf? Bringen wir Schusswaffen mit? Ist die Botschaft weniger gewalttätig, nur weil die Grafik im Zeichentrickstil gehalten ist?“
Vincenzo Galasso, der Betreiber der Diskothek, nimmt zu den Vorwürfen Stellung. Es handle sich um das Logo der Formation Muchacho$ und werden im gesamten italienischen Staatsgebiet verwendet. Die Diskothek könne nicht aus eigener Initiative heraus, die Grafik modifizieren. „Um Polemiken zu vermeiden, können wir die Gruppe um eine Abänderung des Flugblatts bitten“, erklärt der Betreiber laut Alto Adige. Seine Mitarbeiter seien bereits an der Sache dran.
„Wir sind stets offen für konstruktive Kritik. Dadurch erfahren wir mehr über die Entwicklung sozialer Trends“, betont der Betreiber. Ein Zweifel bleibt allerdings aufrecht. Dabei geht es um die Frage, warum Frauen für den Eintritt weniger bezahlen. Laut Galasso geschehe dies aus Galanterie heraus. „Früher kamen sie sogar gratis in den Club.“
Die Bewegung Nudm will unterdessen ihre Kritik nicht als Prüderie verstanden wissen. Vielmehr gehe es um das kritische Aufzeigen der Realität. Es drehe sich nicht einmal um Feminismus. Es gehe darum, sich gegen schädliche Stereotypen für Jugendliche und junge Erwachsene zu wehren. „Pornografisch ist nicht das Bild, sondern der Inhalt.“ Die Darstellung einer Pistole im Mund einer jungen Frau transportiere von sich aus Gewalt.
Von: mk
