Vorher noch nie gefilmt

Eindrucksvolles Video: Wolf durchschwimmt Po

Donnerstag, 29. Juni 2023 | 08:07 Uhr

Monticelli d’Ongina/Castelvetro Piacentino/Cremona – Ein Mann, der mit seinem Boot den Po-Fluss bei Cremona befuhr, wurde Zeuge einer unglaublichen Begebenheit, die vorher noch nie filmisch dokumentiert worden war. Er sah, wie ein Wolf den Po durchschwamm und auf der anderen Seite des breiten Flusses im Auwald verschwand.

YouTube/Cremona1tv

Schauplatz der filmisch bisher noch nie dokumentierten Durchquerung des großen Flusses durch einen Wolf war der Po-Abschnitt zwischen Monticelli d’Ongina und Castelvetro Piacentino bei Cremona. Als der Mann im Boot plötzlich den Wolf sah, zückte er sofort sein Smartphone.

Im Video ist zu sehen, wie der Wolf im Wasser des großen Flusses schwimmt, der nach den Regenfällen im Mai wieder eine für die Jahreszeit normale Wasserführung aufweist. Das Raubtier schwimmt zunächst langsam gegen die Strömung, aber als es die Anwesenheit des Menschen im Boot bemerkt, wechselt es plötzlich die Richtung, um möglichst schnell das Ufer der Flussinsel Isola Serafini zu erreichen.

YouTube/Cremona1tv

Schließlich erreicht der Wolf das Ufer und läuft in den Auwald. Experten, die über das Video in Kenntnis gesetzt wurden, bestätigten, dass es sich beim Tier im Video um einen Wolf handelte. Gerade die Art und Weise, wie das Tier läuft und sich entfernt, seien für Wölfe typisch. „Es handelt sich eindeutig um einen Wolf“, betont ein Wildbiologe. Da in der Umgebung später dementierte Gerüchte kursierten, dass im nahen Spinadesco der tschechoslowakische Wolfshund eines Anwohners entlaufen wäre, war es notwendig, die Tierart genau festzustellen.

Facebook/ATS Città Metropolitana di Milano

Für Wolfsexperten sind die Aufnahmen keine Überraschung. Wölfe sind als gute Schwimmer bekannt. Sie sind imstande, lange Distanzen schnell zurückzulegen und sogar im Wasser zu jagen. Wissenschaftler sind sich schon seit geraumer Zeit sicher, dass die Wölfe für ihre weiten Wanderungen nicht nur den Gebirgsbogen des Apennins und der Alpen nutzen, sondern auch die Poebene durchqueren. Lange Flussparks wie etwa der Parco del Ticino dienen dabei als „Wolfsautobahn“ für vom Süden nach Norden wandernde Raubtiere, was zum Gen-Austausch zwischen verschiedenen Wolfsrudeln beiträgt.

Maßnahmen, die der Regulierung des Bestandes dieser großen Räuber dienen sollen, müssen daher auch alle Wanderwege der Wölfe berücksichtigen.

Von: ka