Steigende Coronazahlen raten zu Vorsicht – VIDEO

Grüner Pass bis in den Sommer hinein?

Mittwoch, 03. November 2021 | 07:07 Uhr

Rom – In Rom verdichten sich die Hinweise dafür, dass die Regierung den Corona-Ausnahmezustand, der es ihr erlaubt, viele Einschränkungen aufrechtzuerhalten, zumindest bis weit in das Frühjahr, wenn nicht gar bis in den Sommer hinein verlängern wird.

„Der grüne Pass wird weiterhin benötigt. Der Ausnahmezustand wird, falls nötig, verlängert“, so der Gesundheitsminister Roberto Speranza, der sich angesichts des steten Anstiegs der Neuinfektionen zum Handeln genötigt sieht. Der Gesundheitsminister betont, dass alle von der Regierung getroffenen Maßnahmen vom Infektionsgeschehen abhängen werden und über die Verabreichung der dritten Dosis in Zusammenarbeit mit den Experten entschieden werden wird. Der Unterstaatssekretär am Gesundheitsministerium, Pierpaolo Sileri, fügt aber auch hinzu, dass dank der relativ hohen italienischen Impfquote und des Grünen Passes einem sorgenfreien Weihnachtsfest nichts im Wege stehen sollte.

MAURIZIO BRAMBATTI/ANSA

Nicht zuletzt aufgrund des erhöhten Infektionsgeschehens und der Tatsache, dass Millionen Italiener, die zwar die Möglichkeit hätten, aber dennoch zögern, sich impfen zu lassen, werden in der römischen Regierung jene Stimmen lauter, die davon abraten, verschiedene Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht und die Pflicht des Grünen Passes vorzeitig zu lockern.

Anlässlich eines Fernsehinterviews unterstreicht der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza, dass der Corona-Ausnahmezustand, der es der Regierung erlaubt, viele Einschränkungen aufrechtzuerhalten, falls nötig zumindest bis weit in das Frühjahr, wenn nicht gar bis in den Sommer hinein verlängert werden wird. Rein technisch kann die Regierung den bestehenden Ausnahmezustand nur bis zum 31. Januar verlängern, aber falls sie es für nötig halten wird, kann sie immer noch über das Parlament neuerlich einen Ausnahmezustand erreichen.

SPERANZA: "NON ESCLUDO UN PROLUNGAMENTO DELLO STATO D'EMERGENZA"

SPERANZA: "NON ESCLUDO UN PROLUNGAMENTO DELLO STATO D'EMERGENZA"Preoccupa l'aumento della circolazione del coronavirus tra i più giovani. Nuove regole per la quarantena nelle scuole. Il ministro della Salute Speranza non esclude il prolungamento dello stato di emergenza almeno fino a marzo.Valeria Papitto per il Tg3 delle 12 del primo novembre 2021

Posted by Tg3 on Monday, November 1, 2021

Was die dritte Dosis für alle betrifft, betont Gesundheitsminister Speranza, dass diese Entscheidung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Experten getroffen werden wird. Er fügt hinzu, dass „wir auf jeden Fall über alle dafür notwendigen Dosen verfügen“. Roberto Speranza und der Unterstaatssekretär am Gesundheitsministerium, Pierpaolo Sileri, sprechen sich dafür aus, sowohl jenen, die mit dem Einmalimpfstoff von Johnson&Johnson geimpft worden sind, als auch dem Schulpersonal für die Auffrischimpfung eine Vorzugsschiene einzuräumen. Die Auffrischungsdosis wird derzeit allen über 60-Jährigen empfohlen, die den Zyklus vor mehr als sechs Monaten abgeschlossen haben, sowie allen gebrechlichen Menschen jeden Alters.

Facebook/Pierpaolo Sileri

Wie Pierpaolo Sileri unterstreicht, diene der Grüne Pass durch die damit einhergehenden Tests auch dazu, positive Fälle ausfindig zu machen, die ansonsten unentdeckt bleiben würden. Zudem trage die Verlängerung des Grünen Passes, die als fast sicher scheint, dazu bei, die Impfquote weiter zu erhöhen. Neben der noch ungenügenden Impfquote der Zwölf- bis Neunzehnjährigen bereitet Sileri Sorge, dass gerade unter den älteren Mitbürgern sich noch zu viele Impfskeptiker befinden.

„Es gibt etwa 2.731.000 über 50-Jährige, die noch keine einzige Dosis erhalten haben, und ich bin nicht optimistisch, dass wir sie trotz der Aufklärungskampagnen für die Impfung gewinnen werden. Nur den Hausärzten könnte es durch Überzeugungsarbeit von Tür zu Tür noch gelingen, diese Leute dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen“, meint der Unterstaatssekretär am Gesundheitsministerium. Das Ziel einer Impfquote von 90 Prozent hält Sileri zwar für ehrgeizig, aber in Reichweite. Er fügt auch hinzu, dass dank der relativ hohen italienischen Impfquote und des Grünen Passes einem sorgenfreien Weihnachtsfest nichts im Wege stehen sollte.

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Posted by Tg3 on Monday, November 1, 2021

In der römischen Regierung ist man sich aller Anzeichen nach darüber einig, dass man im Falle eines Anstiegs der Coronazahlen nicht davor zurückschrecken wird, auch teilweise unpopuläre Maßnahmen wie die Pflicht des Grünen Passes für die gesamte Arbeitswelt notfalls bis zum Sommer nächsten Jahres zu verlängern. Die von Mario Draghi geführte Regierung ist fest entschlossen, das Wirtschaftsleben zu schützen, Arbeitsplätze zu sichern und sowohl den Präsenzunterricht als auch das soziale Leben so weit als möglich aufrechtzuerhalten. Diesem Ziel wird alles andere untergeordnet werden.

GIMBE

Besonders auf das italienische Impfschlusslicht Südtirol dürfte sich der Druck erhöhen. Nur 66 Prozent der Südtiroler haben den Impfzyklus abgeschlossen. Sowohl beim Schulpersonal – mehr als ein Fünftel ist noch immer ungeimpft – als auch bei der Impfquote der Zwölf- bis Neunzehnjährigen – 43,8 Prozent der Einheimischen dieser Altersgruppe haben noch keine Impfdosis erhalten – belegt Südtirol weit abgeschlagen den letzten Platz.

GIMBE

Von: ka