17 Minderjährige wegen Erpressungen, Einbrüchen und Diebstählen festgenommen – VIDEO

Polizei und Carabinieri legen „bösen Jungs“ das Handwerk

Freitag, 01. Februar 2019 | 08:18 Uhr

Como – Nachdem eine 17-köpfige Jugendbande monatelang ihre Mitschüler terrorisiert und erpresst sowie eine unglaubliche Anzahl verschiedener Delikte wie Diebstähle und Einbrüche verübt hatte, holten am Donnerstag Polizei und Carabinieri zum großen Schlag aus und nahmen die Minderjährigen in Gewahrsam. Das kriminelle Verhalten der Jugendlichen, die alle aus problematischen Familienverhältnissen stammen und die ausnahmslos schlechte Schulleistungen aufweisen, wurde von deren Eltern immer wieder beschönigt.

Nach wochenlangen Ermittlungen, die dazu dienten, den einzelnen Mitgliedern der Jugendbande einen Namen und ein Gesicht zu geben, nahmen Carabinieri und Polizei in einer gemeinsamen Aktion 17 Minderjährige fest. Den 14 bis 17 Jahre alten Jugendlichen wird zur Last gelegt, eine Vielzahl von Erpressungen, Einbrüchen und Diebstählen verübt zu haben.

Die 14 bis 17 Jahre alten Minderjährigen, die allesamt mit der Schule nicht viel am Hut hatten, rotteten sich im Laufe des letzten Jahres zu einer Bande zusammen. Ihre „Karriere“ begann die Bande damit, Gleichaltrigen Geld, Smartphones und Kopfhörer sowie eben gekaufte Hamburger und Getränkedosen abzupressen. Von diesen ersten „Erfolgen“ angespornt und in ihren Taten bestärkt, ging die inzwischen auf 17 Mitglieder angewachsene Jugendbande dazu über, wesentlich gröbere Delikte zu verüben. Für gewöhnlich trafen sie sich im Zentrum ihrer lombardischen Heimatstadt Como, von wo aus sie zu ihren kriminellen Touren aufbrachen. Entweder stiegen sie in einen Autobus und versuchten, den Fahrgästen Geldbörsen und andere Wertgegenstände zu entwenden, oder sie begaben sich alle gemeinsam in eines der Geschäfte des Zentrums und nutzten die angestiftete Konfusion, um Bekleidungsgegenstände oder Lebensmittel zu entwenden.

Aber das war noch lange nicht alles. Da sie wussten, dass ein gleichaltriges Mädchen gemeinsam mit ihren Eltern für ein Wochenende verreist war, brachen sie deren Wohnung auf, raubten Bekleidungs- sowie Wertgegenstände und zerstörten die Einrichtung sowie mehrere Haushaltsgeräte. Dabei besaßen sie sogar die Frechheit, im Schlafzimmer auf den Boden zu pinkeln. Später veröffentlichten sie Fotos der gestohlenen Bekleidung in den sozialen Netzwerken.

Mehrmals wurden Mitglieder der Bande von Polizei- und Carabinieribeamten angezeigt und erkennungsdienstlich behandelt. Aber dies nützte am Anfang wenig. Die kriminellen Minderjährigen, die glaubten, aufgrund ihres jugendlichen Alters rechtlich nicht belangt werden zu können, schreckten nicht einmal davor zurück, Polizisten und Carabinieri zu beschimpfen und zu bedrohen. Auch in deren Eltern hatten die Ordnungskräfte keine Verbündeten. Als die Beamten die „Kinder“ zu deren Eltern zurückbrachten, fanden die Mütter und die Väter im besten Fall nichts dabei, das Verhalten ihrer Sprösslinge zu entschuldigen und zu beschönigen.

Aber dann zog sich die Schlinge um die Jugendbande immer enger. Alle gegen einzelne Mitglieder der Bande gerichteten Verfahren wurden zu einem Gesamtverfahren zusammengefasst und einem einzigen Ermittlungsrichter übergeben. Nach Wochen von Ermittlungen schlugen die Ordnungskräfte zu und wurden an den Wohnorten der „schrecklichen Jungs“ vorstellig. Als sie die Carabinieri und Polizisten sahen, wurden die Jugendlichen im Gegensatz zu deren Eltern sehr kleinlaut. Von den 17 Mitgliedern der Bande – fünf Ausländern und zwölf Italienern – wurden fünf nach der Festnahme direkt in eine Haftanstalt überstellt. Von den Übriggebliebenen wurden sieben in eine betreute Erziehungswohngemeinschaft für jugendliche Straftäter gebracht, während für die restlichen fünf „bösen Jungs“ der Hausarrest verhängt wurde. Alle 17 Mitglieder der Jugendbande werden sich wegen Raubes, Erpressung, erschwertem Diebstahl, Körperverletzung, Hehlerei und Widerstand gegen die Staatsgewalt vor dem Jugendgericht verantworten müssen.

Die Behörden hoffen, aus den aus schwierigen Familienverhältnissen stammenden Jugendlichen im Laufe der Zeit wertvolle Mitglieder der Gesellschaft machen zu können. „Das wird ein hartes Stück Arbeit“ so der Kommentar eines Netznutzers.

Von: ka