Von: ka
Bozen – Auch der Südtiroler Heimatbund SHB nimmt zur Einführung einer Sprach- Förderklasse in der Bozner Goetheschule Stellung.
Der Südtiroler Heimatbund versteht die Aufregung über die Einführung einer Sprach- Förderklasse in der Bozner Goetheschule nicht. Anscheinend hat es damit eine mutige Direktorin aber fertiggebracht, das seit Jahren schlafende Schulamt und auch Bildungsrat Achammer auf das Problem der deutschen Schulen in den Ballungszentren aufmerksam zu machen.
Es sei hier an die Wichtigkeit der Schule in der Minderheitssprache erinnert. Dem großen Einsatz des ersten deutschen Schulamtsleiter Josef Ferrari ist es zu verdanken, dass im Herbst 1945 rund 1100 deutsche Volkschulen ihre Tore öffneten. Große Verdienste beim Wiederaufbau verdienten sich in dieser Zeit die beiden Schulinspektoren Luise Waldner und Heinz Deluggi. Sie und die führenden Politiker waren von der Wichtigkeit des deutschen Schulwesens für den Erhalt einer Sprachminderheit überzeugt.
Natürlich haben sich die Zeiten geändert, so SHB-Obmann Roland Lang. Aber die Einwanderung aus allen Teilen der Welt darf nicht auf Kosten des Unterrichts in der Muttersprache gehen. Selbstverständlich haben auch Kinder mit Migrationshintergrund das Recht auf eine gute Schulausbildung. Aber ohne Grundkenntnisse der Sprache können sie dem Unterricht nicht folgen und müssen zuerst die Landessprache lernen.
Damit grenzt man keineswegs diese Kinder aus, sondern ermöglicht ihnen, ausgestattet mit Deutschkenntnissen, sich danach mit ganzer Kraft auf den Lernstoff zu konzentrieren und mit Interesse dem Unterricht zu folgen!
Die Direktorin der Goethe Schule in Bozen hat dafür eine Förderklasse eingerichtet. Sie hat damit den Kindern mit Migrationshintergrund bzw. italienischen Eltern die Möglichkeit geschaffen, zuerst die Grundkenntnisse der deutschen Sprache zu lernen. Danach hätten sie mit den anderen Schülern zusammen am Unterricht teilnehmen sollen.
Das sogenannte „deutsche Schulamt“ reagierte wie eine Schar aufgescheuchter Hornissen. Besonders die Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner untersagte den mutigen Vorschlag der Volksschuldirektorin, unterstützt natürlich von ihrem Vorgesetzten Bildungsdirektor Gustav Tschenett. Anscheinend kommt es sogar zu einem Disziplinarverfahren.
Die Direktorin der Goetheschule Christina Holzer hat viel Solidarität für ihren Vorschlag erhalten. Auch der Südtiroler Heimatbund schließt sich dieser Unterstützung an.
Mit Bitternis nehmen wir zur Kenntnis, das es anscheinend Beamte und Landesräte gibt, denen der Wert der Schule in der Muttersprache nicht bewusst ist und sich verbarrikadiert hinter Paragrafen und Wortspielen wie Ausgrenzung usw. nicht der Realität in den Schulen bewusst sind, so SHB- Obmann Roland Lang.
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