Virtuelles Treffen mit dem Landeshauptmann

ESF unterstützt Digitalisierung in Corona-Zeiten

Mittwoch, 19. Mai 2021 | 16:35 Uhr

Von: mk

Bozen – “Als wichtiges Steuerungsinstrument für Chancengerechtigkeit, sozialen Ausgleich und Zusammenhalt” bezeichnete Landeshauptmann Arno Kompatscher heute den Europäischen Sozialfonds. Der Landeshauptmann verwies darauf, dass die Bedeutung des ESF im Lichte der Covid-19-Pandemie deutlich zugenommen habe. Dank des ESF sei eine ganze Reihe von Maßnahmen umgesetzt worden, um den negativen Auswirkungen der Corona-Krise entgegenzuwirken, beispielsweise im Bildungswesen und bei der Organisation des Fernunterrichts. Südtirols Landeshauptmann unterstrich zudem die Notwendigkeit der europäischen Zusammenarbeit und betonte: “Der einzige Weg, der uns eine nachhaltige Entwicklung garantieren kann, ist der europäische.”

ESF-Maßnahmen für sozialen Ausgleich

Die Direktorin der Landesabteilung Europa, Martha Gärber verwies darauf, dass der ESF spezifische Maßnahmen ermögliche, um die Schwächeren in der Gesellschaft zu unterstützen. Das Programm des Europäischen Sozialfonds trage somit auch zur Prävention und Entschärfung von sozialen Problemen in der Südtiroler Gesellschaft bei.

Im Rahmen der heutigen virtuellen Sitzung genehmigte der Begleitausschuss den Jahresbericht 2020 für das Operationelle Programm “Investitionen für Wachstum und Beschäftigung”. Demnach wurden bis 2020 fast 900 (894) Projekte zu den fünf strategischen Zielen Beschäftigung, soziale Eingliederung, Bildung und Ausbildung, institutionelle Kapazitäten und technische Hilfe finanziert. Insgesamt kamen die Maßnahmen bisher 34.742 Personen zugute, 54 Prozent davon waren Frauen. Größter Nutznießer war die Altersgruppe unter 30 Jahren.

Schulisches Lernen in Corona-Zeiten ermöglichen

Im abgelaufenen Jahr 2020 wurden drei neue Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen zur Ausbildung von Arbeitslosen, zur Weiterbildung von Arbeitnehmenden und zur Bekämpfung von Schulabbruch veröffentlicht. Knapp 30 (29,5) Millionen Euro wurden bereitgestellt, von denen 36,3 Prozent für Maßnahmen zur Bekämpfung des Schulabbruchs vorgesehen sind. Die insgesamt 213 finanzierten Projekte zählten 15.901 Teilnehmende. Besonderes Augenmerk kam dem sozialpädagogischen Dienst der Schulen zu, der nicht nur Schulabbrüche verhindert hat, sondern in der Corona-Zeit mit Fernunterricht und den eingeschränkten sozialen Kontakten vielen Jugendlichen ein wichtiger Bezugspunkt war.

Lohnausgleichsmaßnahmen

Weitere Maßnahmen zur Linderung der Corona-Folgen konnten mit Hilfe des ESF zugunsten von Arbeitnehmenden gesetzt werden. Im Einvernehmen mit dem Ministerium für den Süden und den territorialen Zusammenhalt hat das Land Südtirol 40 Millionen Euro aus dem Budget des ESF-Programms verwendet, um Arbeitnehmende aus der Privatwirtschaft finanziell unter die Arme zu greifen. Die Umsetzung aller bis zum Ende der Programmperiode 2014-20 finanzierten und geplanten Initiativen wird, wie heute betont wurde, auch anhand ergänzender Programme gewährleistet werden.

Der Begleitausschuss blickte heute auch auf die neue Programmperiode 2021-27, die gestern auch im zuständigen Senatsausschuss Thema war. Laut Ministerin Mara Carfagna kann Italien mit 83 Milliarden Euro – Kofinanzierungen mitberücksichtigt – rechnen, ein wesentlich höherer Betrag als in der endenden Programmperiode.

Bezirk: Bozen