„Wiedervereinigung eines geteilten Landes ist sein Vermächtnis“

Heimatbund und Süd-Tiroler Freiheit trauern um Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl

Freitag, 16. Juni 2017 | 19:36 Uhr

Bozen – Der Südtiroler Heimatbund trauert mit Deutschland um Altbundeskanzler Helmut Kohl. Der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz trat 1982 beerbte Helmut Schmidt als Kanzler und bekleidete dieses Amt bis 1998. Als Höhepunkt seines politischen Schaffens könne ohne Zweifel die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands angesehen werden, erklärt Obmann Roland Lang.

„Kohl prägte keineswegs nur über Jahrzehnte die deutsche Politik; er war auch einer der Väter der gemeinsamen Währung Euro und ein Kämpfer für ein friedliches, vereintes Europa. Folglich kann er, wenn man die Einheit Tirols ins Auge fasst, eine Vorbildfunktion für uns Südtiroler haben“, so Lang.

Im Dezember 1989 sagte er vor der Dresdner Frauenkirche, dass die Einheit der deutschen Nation sein Ziel bleibe, wenn die geschichtliche Stunde es zulasse. Zwei Jahrzehnte später erinnerte er sich, dass die historische Chance auf ein geeintes deutsches Vaterland da war und genutzt wurde, weiß Lang.

Aus diesem Grund sei Kohls Zitat „In freier Selbstbestimmung haben wir Deutschen die staatliche Einheit unseres Vaterlands vollenden können – ohne Gewalt und Blutvergießen, in vollem Einvernehmen mit allen unseren Nachbarn“ auf Tirol umzumünzen. „Dazu braucht es mutige Charaktere, die Träume und Visionen haben. Dann ist alles möglich, denn man muss bloß daran glauben und jeden Tag ein kleines Stück dafür hinarbeiten“, schließt Lang.

STF: „Wiedervereinigung eines geteilten Landes ist sein Vermächtnis“

Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich tief bewegt vom Tod des deutschen Alt-Kanzlers Helmut Kohl und würdigt seinen Einsatz zur Beseitigung der deutsch-deutschen Unrechtsgrenze als Vermächtnis für die Zukunft Europas.

Gerade für Südtirol sei sein Lebenswerk ― die Wiedervereinigung Deutschlands ― ein Vorbild, das aufzeige, dass auch die Teilung Tirols mit friedlichen Mitteln überwunden werden könne.

„Die Zukunft Europas lässt sich nicht auf den Fehlern der Vergangenheit aufbauen. Ohne die Wiedervereinigung Deutschlands, die noch 1989 als Ding der Unmöglichkeit abgestempelt wurde, gäbe es heute kein vereintes Europa. Mit Helmut Kohl verliert nicht nur Deutschland seinen Kanzler der Einheit, sondern auch Südtirol einen guten Freund“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen