Angriff auf Klinik in Khan Younis

Tote nach Angriff auf Gaza-Klinik – Israel: Ziel war Hamas

Dienstag, 13. Mai 2025 | 13:32 Uhr

Von: APA/dpa

Bei einem Angriff auf eine Klinik im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben drei Tote gegeben. Israels Armee sagte, sie habe “gezielt wichtige Hamas-Terroristen” angegriffen, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum im Nasser-Krankenhaus in Khan Younis aktiv gewesen seien. Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA sprach dagegen von einem “gezielten Angriff” auf den palästinensischen Journalisten Hassan Eslaiah, der in der Klinik behandelt worden sei.

Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Eslaiah (andere Schreibweisen: Aslieh/Aslih) war bereits im vergangenen Monat bei einem Angriff in der Nähe des Nasser-Krankenhauses schwer verletzt worden. Die israelische Armee sagte damals, der Palästinenser habe sich am 7. Oktober 2023 am Hamas-Massaker in Israel beteiligt. Er sei dabei auf israelisches Gebiet vorgedrungen und habe auch Aufnahmen von Morden, Brandstiftungen und Plünderungen angefertigt und in sozialen Medien veröffentlicht. Als freier Journalist lieferte er unter anderem der Nachrichtenagentur AP Fotos, von denen einige wenige im Oktober 2023 dann auch in den dpa-Bildfunk einliefen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei informiert worden, dass eine Abteilung für Brandverletzte getroffen worden sei, sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den Palästinensischen Gebieten. Er sprach von zwei Toten, einer lebensgefährlich verletzten Person und elf weiteren Verletzten.

Laut Klinikmitarbeitern auch mehrere Verletzte

“Hochrangige Hamas-Vertreter nutzen das Krankenhaus weiterhin für terroristische Aktivitäten”, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. Mitarbeiter der Klinik sprachen von drei Toten und mehreren Verletzten. Unter den Verletzten sei auch Personal des Krankenhauses. Zu möglichen Opfern machte die israelische Armee zunächst keine Angaben.

Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) von Anfang Mai wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs mindestens 178 Journalisten getötet. Israel hat palästinensischen Journalisten im Gazastreifen mehrfach vorgeworfen, für die Hamas tätig zu sein. Mehrere Medien in dem abgeriegelten Küstenstreifen stehen der Islamistenorganisation nahe. Manche Kritiker sehen in den Vorwürfen gegen örtliche Reporter aber auch eine Taktik Israels, um kritische Berichterstattung aus dem Kriegsgebiet zu unterdrücken. Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitestgehend verboten.

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