Von: mk
Bozen – Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, fordert eine sofortige Aussetzung der Corona-Geldstrafen in Südtirol. „Seit Tagen häufen sich die Beschwerden erboster Bürger, denen von der italienischen Polizei horrende Geldstrafen von bis zu 500 Euro aufgebrummt werden. Viele dieser Strafen sind reine Schikane und erfüllen auch nicht den Zweck, die Bevölkerung vor einer Ausbreitung des Corona-Virus zu schützen“, erklärt die Bewegung.
Ein junger Mann sei beispielsweise bestraft worden, weil er seine Freundin ─ nach einem gemeinsam verbrachten Wochenende ─ mit dem Auto heimgefahren hat und sie bei der Fahrt keinen Mundnasenschutz trugen. „Küssen ist erlaubt, aber zusammen Autofahren nicht?“, fragt Knoll.
Gerade in solchen Fällen wäre von der Polizei etwas mehr Hausverstand gefordert, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit. „Beziehungspaare werden das gemeinsame Wochenende sicher nicht getrennt hinter einer Plexiglasscheibe und mit Mundnasenschutz verbringen. Wo besteht die Gefahr für die Öffentlichkeit, wenn dieselben Personen, die das ganze Wochenende zusammen verbracht haben, in einem Privatauto ohne Mundnasenschutz fahren?“, fragt Knoll weiter.
Auch der Fall am Möltner Kaser, bei dem vier Freunde hart bestraft wurden, weil sie nach einer gemeinsamen Wanderung, bei der Einkehr auf der Hütte, Karten gespielt hatten, zeige, dass die Polizei ohne Maß vorgehe.
„Es ist nicht die Aufgabe der Polizei, nach Gründen zu suchen, um unbescholtene Bürger bestrafen zu können. Es wäre wesentlich sinnvoller, wenn die Polizei die Bürger zuerst informieren und zur Einhaltung bestimmter Grundregeln wie dem Tragen des Mundnasenschutzes auffordern würde, anstatt sofort überzogene Geldstrafen zu verhängen.“, erklärt die Südtiroler Freiheit.
Viele Bürger könnten sich die horrenden Geldstrafen in der derzeit angespannten finanziellen Lage auch schlichtweg nicht leisten und fühlen sich der Willkür von Polizeibeamten ausgesetzt. Das Land sollte daher alle Corona-Geldstrafen sofort aussetzen und die Corona-Verordnungen an die Lebensrealität der Menschen anpassen, „denn wenn Küssen erlaubt ist, darf zusammen Autofahren nicht verboten sein“, erklärt Knoll abschließend.