Von: mk
Bozen – Im Rahmen der Schulverpflegung sollen Lehrkräfte bei der Mensaaufsicht künftig durch Freiwillige ersetzt werden. Für die SVP-Landtagsabgeordnete Waltraud Deeg ist jedoch klar: „Ein gut organisierter Mensadienst ist ein zentraler Bestandteil des Bildungs- und Betreuungssystems unseres Landes. Er ist ein wichtiges Angebot zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – und damit ein echter Mehrwert für viele Familien. Unser Ziel muss es sein, das Angebot im öffentlichen Bildungs- und Betreuungsbereich auszubauen und zu stärken“, betont Deeg.
Der flächendeckende Ausbau des Mensadienstes in allen Gemeinden sowie an mehreren Wochentagen war und ist ein Kernpunkt des Familienfördergesetzes (Landesgesetz 8/2013) und des dazugehörigen Familienförderplans. Auf Landesebene gibt es zahlreiche positive Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Schulen im Bereich des Mensadienstes.
Deeg verweist auf langjährig bewährte Best-Practice-Modelle, bei denen der Mensadienst nahtlos in den Schulalltag integriert ist – etwa in Vintl, Lüsen oder den Gemeinden im Gadertal. „Diese Modelle, in denen die Mensa und der Mensadienst fester Bestandteil des Bildungsangebots an fünf Tagen pro Woche sind, werden von Kindern und Familien sehr geschätzt. Sie sollten als Vorbild dienen. Es braucht eine gezielte Ausweitung dieser erfolgreichen Strukturen“, so Deeg.
Mit Blick auf die demografische Entwicklung weist die Landtagsabgeordnete darauf hin, dass die Schülerzahlen in den kommenden Jahren selbst bei steigenden Geburtenzahlen rückläufig sein werden. „Wenn wir die bestehenden Stellen im Schulbereich auch im ländlichen Raum erhalten oder sogar ausbauen – was ich ausdrücklich unterstütze – ergibt sich daraus ein Potenzial, das Bildungs- und Betreuungsangebot weiter auszubauen und die Rolle der Schule in der Mensabetreuung zu überdenken“, erklärt Deeg.
Für Deeg ist daher die vorgeschlagene Maßnahme unverständlich: „Ich verstehe die Bedenken der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, dass der Dienst dadurch eher verschlechtert als aufgewertet wird.“ Statt eines Rückschritts durch den Ersatz pädagogischer Fachkräfte mit Freiwilligen fordert Deeg, vorhandene Ressourcen gezielt einzusetzen: „Wir müssen alles daransetzen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die Flexibilität sowie Qualität der öffentlichen Bildungs- und Betreuungsdienste zu erhöhen. Der Fokus sollte klar auf Ausbau und Weiterentwicklung liegen.“
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