Von: mk
Bozen – Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November verweist die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair auf einen Beschlussantrag, um Männern, die sich in einer schwierigen Situation befinden, rechtzeitig ein Hilfsangebot im Sinne der Gewaltprävention zu ermöglichen.
„Jeder von uns kann im Laufe des Lebens in schwierige Situationen gelangen, wo manchmal ein Ausweg schwer zu finden ist oder die Kraft fehlt diesen zu finden. Sehr schnell kann eine Abwärtsspirale beginnen, die in psychischer oder physischer Gewalt gegenüber anderen münden kann und/oder gegen sich selbst richtet. In vielen Fällen könnte ein Gespräch über Probleme und eine Beratung bei schwierigen Lebenssituationen den Betroffenen weiterhelfen, sie auffangen, bevor sich die Situation weiter zuspitzt, und Auswege aufzeigen“, hält Ulli Mair in einer Aussendung einleitend fest.
Besonders für Männer sei das Reden über die eigenen Probleme nach wie vor mit einem großen Überwindungsschritt verbunden. „Zu groß ist die Angst davor, mit Schwäche oder Versagen in Verbindung gebracht zu werden. Doch genau das Reden und das Besprechen von Anliegen wären Ausdruck des Mutes und der Eigenverantwortung. Auch wenn viele betroffene Männer diesen Schritt machen wollen und ihre Probleme jemanden anvertrauen möchten, fehlt oftmals das offene Ohr“, gibt Mair zu bedenken.
Trotz des bestehenden Angebotes in Südtirol müsse das Netz für Männer enger gespannt werden, damit in kritischen Situationen eine schnelle Hilfeleistung möglich ist, die letztlich allen, den Männern selbst und ihren Familien, hilft. „Insbesondere auch beim Thema Gewalt und speziell der Gewalt an Frauen, muss auch bei den Männern angesetzt werden, um Frauen zu schützen, und zwar bevor es zur Gewalt kommt“, unterstreicht die freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„So wurde kürzlich in Österreich vom Bundesministerium, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die Beratungsstelle MÄNNERINFO eingerichtet, an welche sich Männer rund um die Uhr wenden können. Dabei ist es das Ziel, dass sich Männer helfen lassen, wenn Gefühle wie Frustration, Angst oder Überforderung in Hass und Aggression umzuschlagen drohen. Geschulte Mitarbeiter beraten Männer rund um die Uhr, wo sie Hilfe bekommen können und ein Gespräch kann schon zur ersten Entschärfung einer kritischen Situation beitragen. Es handelt sich dabei um ein Hilfsangebot für Männer, das auch Frauen und Kinder schützt. Männer, die sich in Krisen befinden und keine Anlaufstelle haben, erhöhen die Gefährdung und deshalb ist es wichtig, dass eine Anlaufstelle eingerichtet wird, wo auch Fachpersonal sitzt, das sofort weitervermitteln kann“, führt Mair als Beispiel an.
„Deshalb schlagen wir mit unserem Antrag vor, die Landesregierung zu beauftragen, in Zusammenarbeit mit den bestehenden Männerberatungsstellen und Männerinitiativen, die Einführung eines Männertelefons, das Männern in schwierigen Lebenssituationen als erste Anlaufstelle dienen und professionelle Hilfe weitervermitteln kann, sowie gleichzeitig auch Frauen und Kinder schützt, zu prüfen und gegebenenfalls dieses Angebot in eine App zu integrieren, die künftig Informationen und Beratungsmöglichkeiten für Männer in Südtirol bereitstellt“, erklärt die Erstunterzeichnerin des Beschlussantrages, Ulli Mair, abschließend.