Von: mk
Meran – Die Gemeinde Meran hat auf drei Dächern ihrer Gebäude Photovoltaik-Anlagen. Die erste ist seit 2017 in Betrieb, die neueste seit 2019. Umweltstadträtin Madeleine Rohrer legt eine erste Bilanz vor und ermuntert private Gebäudebesitzer, es der Gemeinde gleichzutun.
Installiert sind die drei gemeindeeigenen Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Combi-Sportanlage (Umkleiden), der Grundschule Gilm-De Amicis und des Kindergartens Maddalena di Canossa. Zusammen produzieren die drei Anlagen pro Jahr 67.600 KWh. Das ist etwas mehr, als die Sportanlage Combi im Jahr an Strom braucht oder umgerechnet der Strombedarf von 30 Familien.
Jahreszeitlich bedingt verteilt sich die Stromerzeugung übers Jahr sehr unregelmäßig: Im Winter wird weniger Strom produziert und im Sommer mehr. Die Schulen sind im Sommer zu, und so können für diese drei Anlagen insgesamt nur 35 Prozent der erzeugten Energie am Ort selber genutzt werden. „Der überschüssige Strom wird gegen eine Entschädigung von 6-7 Cent/kWh ins Netz eingespeist“, erklärt Bruno Montali, Energy-Manager der Gemeinde. Zusammengerechnet erspart sich die Gemeinde mit den drei Photovoltaik-Anlagen ein Viertel der Energie-Kosten für die drei Gebäude.
Die drei in den letzten Jahren installierten Photovoltaik-Anlagen haben außerdem Vorbildfunktion und sollen für private Gebäudebesitzer zur Orientierung dienen und möglichst viele Nachahmer finden.
Meran hat sich mit seinem Klimaplan im Jahr 2014 vorgenommen, bis 2020 in seinem Gemeindegebiet Photovoltaik-Anlagen für 18.000 Kilowatt zu installieren. Dieses Ziel wird bei weitem nicht erreicht. Nach wie vor sind in der Stadt kaum private Anlagen installiert wurden, vielleicht auch deshalb, weil die staatlichen Förderungen gestrichen wurden.
Photovoltaik-Investment lohnt sich gerade für Private
Doch auch ohne diese Fördergelder sind Photovoltaikanlagen mittlerweile bedeutend günstiger als noch vor ein paar Jahren und daher ein lohnendes Investment. Die drei bestehenden Anlagen der Gemeinde beispielsweise haben die Gemeindekasse insgesamt 135.000 Euro gekostet. Ihre Betriebsdauer ist auf 25 Jahre veranschlagt. Schon nach 16 Jahren sind die Kosten wieder hereingespielt, danach erzielt die Gemeinde auch abzüglich der Investitionskosten Gewinne.
Für die Privaten rechnen sich Photovoltaik-Anlagen noch mehr. Sie können nämlich im Unterschied zur Gemeinde die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage zu 50 Prozent von der Steuer abschreiben. Die Amortisationszeit wird dadurch halbiert und die Gewinne entsprechend größer.
Die Gemeinde Meran unterstützt die Installation von PV-Anlagen zusätzlich durch bürokratische Erleichterungen. Die Stadtregierung hat dafür vor zwei Jahren eigens die Bauordnung abgeändert. Seither reicht eine einfache Baubeginn-Meldung. Das hilft Zeit und Kosten sparen. „Baukonzessionspflichtig sind nur mehr Anlagen auf Gebäuden, die unter Ensembleschutz stehen“, unterstreicht Stadträtin Madeleine Rohrer.
Die Gemeinde will weiterhin ihrer Rolle als Vorbild gerecht werden. Geplant ist die Installation einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des neuen Bauhofs in Untermais. Die Anlage soll nächstes Jahr in Betrieb gehen und die Hälfte des Strombedarfs des Betriebs decken.