Von: mk
Meran – Bei einer Pressekonferenz vor der neuen Halle der Freiwilligen Feuerwehr Sinich/Freiberg hat die Liste Rösch/Grüne heute vorgestellt, wie sie den immer stärkeren Folgen des Klimawandels begegnen will.
Die neue Halle, die von der Stadtregierung unter Bürgermeister Paul Rösch geplant und finanziert wurde, steht sinnbildlich für die neuen Anforderungen an den Zivilschutz. „Der Klimawandel ist die große Herausforderung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Wir erleben in Meran bereits die ersten Folgen: immer mehr extreme Wetterereignisse von Unwettern bis zu Hitzeperioden“, sagte Rösch. „Als erste Gemeinde Südtirols haben wir einen Plan für die Anpassung an diese Folgen ausgearbeitet. Den müssen wir so schnell wie möglich umsetzen und uns vorbereiten, denn mit der Natur kann man nicht verhandeln.“
Drohende Naturgefahren
Zu den Naturgefahren, die der Klimawandel wahrscheinlicher macht, zählen zum Beispiel Überschwemmungen und Hangrutsche wie zuletzt an der Zenobergstraße. „Im Gefahrenzonenplan sind besonders gefährdete Gebiete ausgewiesen. Zonen mit hohem oder sehr hohem Risiko gibt es unter anderem unterhalb des Tappeinerwegs und entlang der Passer. Auch große Teile von Gratsch, Maria Himmelfahrt, Labers, Freiberg und hier in Sinich sind gefährdet“, erklärte die Geologin und Listenkandidatin Silvia Forti. „Um allen Risiken zu begegnen, braucht es mehr personelle und finanzielle Ressourcen.“
Die Liste Rösch/Grüne will daher die Feuerwehren unterstützen und im Rathaus ein eigenes Amt für Naturgefahren und Zivilschutz schaffen. Das neue Amt soll z. B. Sicherungsarbeiten gegen Erdrutsche durchführen und das städtische Kanalsystem auf Vordermann bringen.
Kanäle im Fokus
„Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen natürlich die Kanäle hier in Sinich. Daneben gibt es aber auch Stadtvierteln wie Obermais und im Stadtzentrum Kanäle, die dringend gereinigt und instand gesetzt gehören. Sonst steht das Wasser bei massiven Niederschlägen auch dort bald in den Wohnungen und Garagen“, sagte Listenkandidat Mauro Spagnolo, der selbst jahrelang Leiter des Landesamts für Wildbachverbauung West war. „Was früher ein ‚Jahrhundertunwetter’ war, kommt mittlerweile alle paar Jahre vor. Solche Ereignisse können schlimme Folgen haben, wenn wir uns nicht vorbereiten, das hat man jüngst in Deutschland gesehen.“
Wassermassen auffangen
Um mit großen Wassermassen in kurzer Zeit fertig zu werden, müssen Flächen in Stadtzentrum entsiegelt werden. „Ein Beispiel dafür ist die neu gestaltete Plankensteinstraße, in der statt Asphalt eine wassergebundene Decke verwendet wurde, damit Wasser versickern kann“, sagte Listenkandidatin Lea Gasser, die als Baustellenleiterin tätig ist. „Auch Gründächer und Bäume fangen bei Regen einen Teil der Wassermassen auf und reduzieren so die Hochwassergefahr. Von beiden brauchen wir noch mehr.“
Bäume als Verbündete
Auch Bäume können bei Unwettern selbst zur Gefahr werden, wenn sie nicht richtig gepflegt und ausgetauscht werden, wenn sie instabil werden. „Trotzdem bleiben sie einer der wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Sie helfen nämlich auch gegen eine weitere, häufig unterschätzte Gefahr: Bei Hitzewellen im Sommer spenden sie Schatten und kühlen durch Verdunstung die Umgebung“, sagte Spitzenkandidat Andrea Rossi.
Klimaschutz bleibt wichtig
„All diese Bemühungen dürfen uns aber nicht dazu verleiten zu glauben, dass damit der Klimawandel unter Kontrolle ist. Diese Maßnahmen begegnen den Auswirkungen, die eine Erwärmung der Erdatmosphäre um 1,5 ° Celsius hat. Die Anpassung an den Klimawandel muss daher Hand in Hand gehen mit dem Klimaschutz: mehr erneuerbare Energie, mehr energetische Sanierungen, sanfte und klimaschonende Mobilität“, betonte Listenführerin Madeleine Rohrer.