Netanyahu: "Die Grausamkeit der Hamas kennt keine Grenzen."

Netanyahu äußert nach Geisel-Video “tiefe Bestürzung”

Sonntag, 03. August 2025 | 10:25 Uhr

Von: APA/AFP

Nach der Veröffentlichung von Videos ausgehungerter Geiseln durch islamistische Palästinenserorganisationen hat sich der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu entsetzt geäußert. “Der Ministerpräsident hat seine tiefe Bestürzung über die von den Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Jihad veröffentlichten Aufnahmen zum Ausdruck gebracht”, erklärte Netanyahus Büro in der Nacht auf Sonntag.

Er habe den Familien versichert, “dass die Bemühungen um die Rückkehr aller unserer Geiseln fortgesetzt werden und ohne Unterlass weitergehen werden”. Netanyahu bezog sich auf Videos der seit Oktober 2023 gefangen gehaltenen Geiseln Rom Braslavski und Evyatar David, welche die Hamas und der Islamische Jihad in den vergangenen Tagen verbreitetet hatten. Der israelische Regierungschef habe “lange” mit Angehörigen Braslavskis und Evyatars gesprochen, hieß es aus dem Büro Netanyahus. “Die Grausamkeit der Hamas kennt keine Grenzen.”

Kallas fordert “unverzügliche und bedingungslose” Freilassung

Zu den Videos der israelischen Geiseln äußerte sich am Sonntag auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. “Die Bilder der israelischen Geiseln sind erschreckend und offenbaren die Barbarei der Hamas”, erklärte Kallas im Onlinedienst X. “Alle Geiseln müssen unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden. Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen und ihre Herrschaft im Gazastreifen beenden.” Kallas verknüpfte dies mit der Forderung, “umfassende humanitäre Hilfe” müsse zu den Bedürftigen im Gazastreifen gelangen.

Hamas hungert “vorsätzlich die Bewohner des Gazastreifens aus”

Das Büro Netanyahus äußerte sich auch zur Lage im Gazastreifen. “Während der Staat Israel humanitäre Hilfe für die Bewohner Gazas zulässt, hungern Hamas-Kämpfer unsere Geiseln absichtlich aus und filmen sie auf zynische und abscheuliche Weise”, erklärte es. Die Hamas hungere zudem “vorsätzlich die Bewohner des Gazastreifens aus”, verwehre ihnen den Zugang zu Hilfsgütern und betreibe eine “Lügenkampagne gegen Israel”.

Knapp 22 Monate nach Beginn des Gazakriegs, den die Hamas mit ihrem brutalen Überfall auf Israel ausgelöst hatte, ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. Mehr als hundert Hilfsorganisationen warnten kürzlich vor einem “massenhaften Verhungern” in dem Palästinensergebiet. Auch die Bundesregierung forderte Israel am Samstag auf, die umfassende Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen sicherzustellen. Israel weist Vorwürfe zurück, für den Mangel an Nahrungsmitteln verantwortlich zu sein.

Kommentare

Aktuell sind 6 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen