Von: mk
Bozen – Die in Italien entbrannte Polemik um den Südtirol-Passus im neuen österreichischen Regierungsprogramm zeigt deutlich, dass viele Politiker in Italien nicht bereit sind die Schutzfunktion Österreichs anzuerkennen und Südtirol als rein inneritalienische Angelegenheit betrachten. Dies erklärt zumindest der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, in einer Aussendung.
„Für diese Leute sind die Südtiroler normale Italiener, die mit Österreich nichts zu tun haben dürfen und die Österreich daher nichts angehen. Diese autonomiefeindliche Haltung stellt unter Beweis, wie wichtig die doppelte Staatsbürgerschaft für Südtirol ist, denn erst wenn die Südtiroler ihre österreichische Staatsbürgerschaft wieder zurückbekommen, kann Italien die Schutzfunktion Österreichs und auch die Existenz der Südtiroler als österreichischen Minderheit nicht mehr in Abrede stellen“, erklärt die Bewegung.
Die Vertreter von Fratelli d’Italia, die sich über den Südtirol-Passus im neuen österreichischen Regierungsprogramm echauffieren und ein hartes Durchgreifen Italiens fordern, würden damit die Grundlage der Südtirol-Autonomie in Frage stellen. „Südtirol hat nämlich keine Territorialautonomie zum Schutze des Landes, sondern eine ethnische Autonomie zum Schutze der österreichischen Minderheit, weshalb Österreich ja auch Vertragspartner des Pariser Vertrages ist“, erklärt Knoll.
Es sei zu befürchten, dass die Vertreter von Fratelli d’Italia der nächsten italienischen Regierung angehören werden. „Was das für die Autonomiepolitik Südtirols bedeutet, kann man sich ausmalen, wenn selbst schon der Hinweis im österreichischen Regierungsprogramm auf eine Unterstützung des Ausbaus der Autonomie, als Einmischung in inneritalienische Angelegenheiten betrachtet wird“, fügt Knoll hinzu.
Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler sei ein wesentlicher Bestandteil des Ausbaus der Autonomie, die den Südtirolern langfristig Sicherheit gibt. „Eine Sicherheit, die auch notwendig ist, wie die aktuelle Polemik zeigt“, ist die Süd-Tiroler Freiheit überzeugt.