Staatsplaner rechnen mit 180 Prozent des BSP

Schützen: “Italien ist Schuldenmeister und wir zahlen mit”

Freitag, 02. Juni 2023 | 15:40 Uhr

Bozen – Italien war immer schon sehr gut darin, die eigene Wirtschaftsleistung auf Schulden zu bauen und damit die Probleme aufzuschieben und den kommenden Generationen aufzuhalsen. Die neueste Berechnung des Finanzministeriums ergibt, dass Italien die größten Schuldenbelastungen unter allen europäischen Ländern tragen wird. Das schreibt der Südtiroler Schützenbund am heutigen Tag der Republik.

“Italien zahlt doppelt so viele Zinsen wie Griechenland”

Das Planungsamt des Zentralstaates rechne für das Jahr 2024 mit 1.398 Euro Zinszahlungen pro Jahr je Einwohner. “Andere Länder wie Österreich und Polen zahlen gerade mal die halben Zinsen je Einwohner für ihre Schulden, 690 Euro bzw. 556 Euro Zinsen je Einwohner. Sogar Griechenland muss nur 660 Euro je Einwohner für die Zinslast kalkulieren. Die Regierung Italiens plant für das Jahr 2024 rund 85 Milliarden Ausgaben nur für die Zinsen der Staatsschulden, während man für die sozialen Maßnahmen gerade mal 61 Milliarden zur Verfügung stellt”, bemängeln die Schützen.

“Jugend zahlt für die verfehlte Politik”

Die nachfolgenden Generationen müssten sich darauf gefasst machen, dass die Staatsausgaben noch mehr zu Lasten der Sozialausgaben gehen und die Ungerechtigkeit in Italien noch weiter anwächst. “Die kinderlosen Familien in Italien setzen dieser Schräglage noch eines darauf. Allein durch den Alterungsprozess des Staates steigen die Staatsschulden auf bis zu 180 Prozent des Bruttosozialproduktes, so die Schätzungen des DEF (Wirtschafts- und Finanzplanungsdokument des Staates)”, heißt es weiter.

“Guter Rat ist teuer – mit der Zeit immer teurer”

“Die Staatsregierung denkt daran, zinslose Darlehen für den Kauf einer Wohnung für Familien mit zwei Kindern anzubieten. Besser für uns wäre die Entscheidung, die Finanz- und Schuldenpolitik Südtirols vom Zentralstaat abzukoppeln und damit das Risiko minimieren. Eine gute Autonomie-Politik in Sachen Finanzen ist notwendig. Es stellt sich immer mehr die Frage: können wir uns diesen Staat wirklich noch leisten”, schließen die Schützen.

Von: luk

Bezirk: Bozen