Robin: Sollte über zusätzliche Maut für Drecksschleudern finanziert werden

So werden die Mauterstattungen aussehen – auch auf der Brennerautobahn

Dienstag, 04. November 2025 | 09:57 Uhr

Von: luk

Bozen – Der Verbraucherschutzverein Robin hat der italienischen Verkehrsregulierungsbehörde (Autorità di Regolazione dei Trasporti – ART) ihren Beitrag zur öffentlichen Konsultation zur Entscheidung Nr. 160/2025 übermittelt. Diese legt fest, wie künftig Autobahnmaut-Erstattungen bei Baustellen oder Verkehrsbeschränkungen erfolgen sollen – auch auf wichtigen Strecken wie der Brennerautobahn (A22).

Wie das neue Erstattungssystem funktioniert

Zum ersten Mal wird ein automatisches System zur Mauterstattung eingeführt. Es soll Autofahrer entschädigen, die durch geplante, nicht dringende Baustellen erhebliche Verzögerungen erleiden.

Das System ermittelt automatisch den durchschnittlichen Zeitverlust auf dem betroffenen Abschnitt und berechnet daraus die Höhe der Rückerstattung.

Bei vollständigen Verkehrssperrungen von mehr als vier Stunden kann die gesamte Mautgebühr erstattet werden. Die genauen Werte werden nach der Konsultationsphase von der Verkehrsregulierungsbehörde festgelegt. Laut dem Präsidenten von ART werden die tatsächlichen Auswirkungen erst zwischen 2027 und 2028 sichtbar werden.

Wer zahlt? – Robin: „Die Verursacher sollen die Kosten tragen“

Robin fordert, dass die Kosten für die Rückerstattungen nicht auf die Autofahrer abgewälzt werden, sondern über die zusätzliche Maut für stärker verschmutzende Nutzfahrzeuge finanziert werden, wie sie in der EU-Richtlinie 2022/362 (Wegekostenrichtlinie) vorgesehen ist.

Die Organisation schlägt vor, die Finanzierung schrittweise und abnehmend über mehrere Jahre zu gestalten, um eine gerechte Verteilung der Belastung sicherzustellen und den europäischen Vorgaben zur Internalisierung von Umweltkosten zu entsprechen.

Ein Fortschritt – aber mit Luft nach oben

Da sich das Regulierungsverfahren bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, war es nicht mehr möglich, eine vollautomatische Rückerstattung direkt beim Mautzahlvorgang vorzuschlagen – eine Lösung, die Robin als die einfachste und gerechteste für die Nutzer ansieht.

„Die Mauterstattung muss ein echtes, transparentes und für alle zugängliches Recht sein“, betont Robin. „Und sie muss von denen finanziert werden, die am meisten zur Abnutzung und Verschmutzung beitragen – nicht von den Bürgern, die ohnehin schon zahlen.“

Bezirk: Bozen

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