Anhörung von Minister Franceschini

Steger fordert Hilfspaket für Tourismus

Mittwoch, 06. Mai 2020 | 18:41 Uhr

Rom – “Der Tourismus ist am Boden. Wenn er nicht ein weiteres Opfer von Covid 19 werden soll, brauchen wir umfangreiche finanzielle Mittel und einen Plan für eine sofortige Wiederaufnahme der Aktivitäten in diesem wichtigen Sektor“, so SVP-Senator und Vizepräsident der Autonomiegruppe Dieter Steger, im Senat bei der Anhörung von Minister Franceschini.

“Die Bedeutung des Tourismus liegt nicht allein bei den volkswirtschaftlichen Kennzahlen, sondern der Tourismus ist die treibende Kraft auch für viele andere Sektoren, von der Landwirtschaft über das Handwerk bis zum Einzelhandel: Ohne Tourismus hätten diese wenig Zukunft. Die erste Antwort, die die Regierung geben muss, betrifft die Reisemöglichkeit. Es muss die Bewegungsfreiheit zwischen den italienischen Regionen umgehend wiederhergestellt werden. Und ganz entscheidend ist die Reisefreiheit innerhalb der EU, für die Italien ganz besonders kämpfen muss. Wichtig ist auch ein Abkommen mit der Schweiz, die für Italien, und ganz besonders auch für Südtirol, einen wichtigen Markt darstellt.” Steger weiter: “Es gilt die Entrichtung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, die Zahlung von Versicherungsprämien und jede Form des Rechtsstreits mit den Steuerbehörden auszusetzen und die Unternehmen von Belastungen zu befreien. Jene Unternehmen, die an Mietverträge gebunden sind, müssen unterstützt werden. Die Saisonarbeiter, die die Möglichkeit des Arbeitslosengeldes (NASPI) bereits ausgeschöpft haben, müssen geschützt werden, auch durch die Einführung von Steueranreizen für diejenigen Unternehmen, die sie wiedereinstellen.”

“Von entscheidender Bedeutung ist auch der Aufschub der Verpflichtungen in Bezug auf die Gebäudesicherheit, angefangen beim Brandschutz. Denn es liegt auf der Hand, dass die Unternehmen jetzt nicht über die dafür notwendigen finanziellen Mittel verfügen. Genauso müssen wir Unternehmen unterstützen, die bereits vor der Krise mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten. Sie sind der gefährdetste Teil des gesamten Sektors. Es ist erfreulich, dass der Minister erkannt und deutlich gemacht hat, dass sich der Tourismus in extremen Schwierigkeiten befindet und das schnell geholfen werden muss. Diese Erkenntnis muss nun unmittelbar in konkreten Maßnahmen münden. Für ein Grenzgebiet wie Südtirol ist es unerlässlich, dass wir das europäische Projekt eines Covid-Ausweises schnellstmöglich voranbringen, um ein Minimum an touristischer Mobilität zwischen den europäischen Ländern gewährleisten zu können“, so Steger.

„Der Tourismus“ – so Steger abschließend – „ist eine zentrale Säule der Südtiroler Wirtschaft. Er verdient daher viel Aufmerksamkeit und Unterstützung, zu allererst aber einen Plan mit präzisen Vorgaben für die Wiedereröffnung von Beherbergungsbetrieben und allen damit verbundenen Aktivitäten, und der muss realistisch sein und wirtschaftlich für die Unternehmen tragbar. Die Regierung muss nun das ihre dazu beitragen und jetzt den Worten auch Taten folgen lassen.”

Von: luk

Bezirk: Bozen