Von: luk
Bozen – In der nächsten Landtagssitzung bringt das Team K einen Beschlussantrag zur Abstimmung, der wohnortnahe Ausbildungen mit verstärktem Onlineunterricht für Sozialberufe vorschlägt. Damit soll der Personalmangel in diesem Bereich vermindert werden.
Maria Elisabeth Rieder verfolgt die Situation seit Jahren: “Genauso wie in Pflegeberufen herrscht auch in den Sozialberufen chronischer Personalmangel.” Personal fehlt vor allem in den Alters- und Pflegeheimen, aber auch in den Hauspflegediensten und den Krankenhäusern. Der Landesverband machte anlässlich des “Tages der Sozialberufe” auf Personalmangel, aber auch auf mangelnde gesetzliche Regelungen zum Berufsbild, aufmerksam. Es braucht endlich die jahrelang ankündigte Aufwertung der Sozialberufe, um mehr Menschen für diese Berufe zu gewinnen. Ein Ziel ist es, Sozialberufe auch für Quereinsteiger*innen oder Personen, die sich umschulen und beruflich neu orientieren, interessant zu machen. “Besonders für Frauen, die nach der Mutterschaft oder Auszeiten aufgrund von Pflege von Angehörigen eine —Ausbildung oder Umschulung machen möchten, sind die Hürden einer neuen Ausbildung nach wie vor groß. Vor allem finanziell ist dies eine Herausforderung. Es gibt praktisch kaum finanzielle Unterstützung für die Zeit der Ausbildung. Oft scheuen die Betroffenen vor langen Fahrtwegen, vielen Unterrichtsstunden und finanziellen Einbußen zurück”, stellt Rieder fest.
Die Landesfachschule für Sozialberufe bietet bereits Ausbildungskurse auch außerhalb von Bozen an. Das Team K schlägt fixe Ausbildungskurse in der Peripherie vor, ergänzt auch mit Mischformen zwischen Präsenz- und Onlineunterricht (Blended Learning). Die Pandemie habe gezeigt, dass für manche Inhalte und vor allem in der Erwachsenenbildung Onlineunterricht durchaus machbar ist. “Die Ausbildungen müssen in der Peripherie angeboten werden, kombiniert mit Onlineunterricht und wohnortnahen Praktika sind ein begünstigender Faktor für viele Interessierte. Lange Fahrtwege entfallen, die Vereinbarkeit mit der Familie ist einfacher”, so Rieder.
In der nächsten Woche wird dieser Antrag im Landtag behandelt. Im Sinne einer verbesserten Zugänglichkeit, als Maßnahme gegen den Personalmangel und einer verstärkten Zusammenarbeit mit Alters- und Pflegeheimen hofft das Team K auf Zustimmung.