Von: mk
Bozen – Die Young Greens Southtyrol fordern Entschlossenheit bei der schnellen Umsetzung von Maßnahmen für die Stärkung von Fahrrad- und Fußgängermobilität in Südtirol und in der Landeshauptstadt Bozen.
Daniel Alfreider, Landesrat für Mobilität, hat kommuniziert, dass die groß angekündigte und wochenlang medial versprochene Landesförderung für den Erwerb von Fahrrädern nun doch nicht kommen wird. „Er enttäuscht damit all jene Menschen, die sich ein ernsthaftes Engagement für die Fahrradmobilität erhofft hatten. Viele Südtirolerinnen und Südtiroler wollten mit der Förderung nämlich den Umstieg vom Auto aufs E-Bike wagen. Das Ausbleiben der Förderung bremst dabei doppelt, da in guter Hoffnung doch noch auf die Förderung gewartet wird“, so die Jugendorganisation der Südtiroler Grünen.
Der Sprung nach vorne in Sachen Rad- und Fußmobilität drohe “dank” SVP auch in der Landeshauptstadt zu scheitern. Die letzten Äußerungen in puncto Parkplätze würden dies nahelegen.
„Dabei hatte das Amt für Mobilität in Bozen unter der Grünen Stadträtin Lorenzini in Anbetracht der Öffnung der Schulen im September bereits einen kurzfristigen COVID-Aktionsplan für die Förderung von Fußgänger- und Fahrradmobilität sowie einen Plan für den mittel- und langfristigen Ausbau von Fahrradwegen ausgearbeitet. Während sich einige Vertreter der Volkspartei in Bozen im Vorfeld der Fertigstellung der neuen Radwege bei Mila und Salewa gerade auffällig mit den Ergebnissen dieser entschiedenen Fahrradmobilitäts-Politik der Grünen der letzten Jahre schmücken, sitzen die Bremser bei ihnen in der eigenen Partei“, kritisieren die Young Greens Southtyrol.
In zahlreichen Städten und Regionen Europas sei verstanden worden, dass Rad- und Fußmobilität nachhaltige Lösungen für Mobilität sind, besonders in Zeiten der Pandemie als virusresistente Fortbewegungsart. Rad- und Fußmobilität seien zudem wirksame Instrumente gegen die Klimakrise, würden die Luft- und Lebensqualität von Städten und Regionen verbessern und sowohl Krisen-Resilienz als auch Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschafts- und Tourismusstandorten stärken.
„Der gerne gescholtene italienische Staat hat dies verstanden und sich mit Fördergeldern in dreistelliger Millionen-Höhe für alle Gemeinden über 50.000 Einwohner als Teil seines Konjunkturpaktes hervorgetan. Zwar hat das Ressort für Mobilität großspurig versprochen, den Schwung der Förderungen auch in die kleineren Gemeinden tragen zu wollen, aber unterm Edelweiß wurden wohl kurzfristig andere Prioritäten gesetzt. Wir hoffen, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen ist“, so die Young Greens Southtyrol.
Landesrat Daniel Alfreider habe angekündigt, Gemeinden bei der Umsetzung von nachhaltigen Mobilitätslösungen zu unterstützen. „Wir wollen, dass es allerdings nicht bei einer öffentlichkeitswirksamen Ankündigungspolitik bleibt. Denn vom Reden alleine lasse niemand sein Auto stehen.
Für die Ortsgruppe Bozen der Young Greens Southtyrol ist klar, dass man sich auch in Bozen nicht auf den Lorbeeren ausruhen sollte. “Wir fordern mehr Fahrradwege und damit klimafreundliche und sichere Verkehrswege. Ein gutes, flächendeckendes Fahrradwegenetz ist essenziell für eine klimaneutrale Stadt”, betont der ehemalige Stadviertelrat von Haslach-Oberau, Michael Keitsch. “Es gilt jetzt Prioritäten für nachhaltige Mobilität zu setzen, schnelle Lösungen zu finden und diese auch umzusetzen”, fügt der Grüne Bozner Aktivist Pascal Vullo hinzu.