Von: apa
Vor dem Rückspiel im Pariser Prinzenpark heißt es Vorteil für Paris Saint-Germain. Frankreichs Meister holte am Dienstag im Halbfinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League einen 1:0-Sieg bei Arsenal. Das Goldtor in London gelang Ousmane Dembélé bereits in der 4. Minute. Der angehende englische Vizemeister Arsenal lief in der zweiten Hälfte erst glücklos, dann ideenlos an und muss am kommenden Mittwoch gewinnen, um ins Finale am 31. Mai in München einzuziehen.
Sowohl PSG als auch Arsenal jagten dem Henkelpokal in ihren Vereinshistorien bisher vergeblich nach. Im zweiten Halbfinale am Mittwoch trifft der FC Barcelona auf Inter Mailand. Nach einer Schweigeminute für Papst Franziskus startete die Partie mit einem Knall. Dembélé initiierte den Angriff über links selbst, blieb am Sechzehner stehen und bekam den Ball von Khvicha Kvaratskhelia retour. Beim Schuss, der via Innenstange einschlug, war Arsenal-Goalie David Raya ohne Abwehrmöglichkeit (4.). Der langjährige Flügelspieler Dembélé glänzt unter Luis Enrique als zentraler Torjäger, es war bereits sein 33. Saisontor.
Arsenal knabberte am frühen Gegentor, das durch ein 5:1 gegen Real Madrid erarbeitete Selbstvertrauen schien wie weggewischt. PSG setzte nach. Marquinhos hatte eine Kopfballchance vergeben (14.) und Kvaratskhelia nach einem Dribbling vergeblich Elfmeter gefordert (16.), als das Heimteam langsam im Spiel ankam. Nach Pariser Fehlern im Aufbauspiel gab es erste Arsenal-Halbchancen. Zwingender war eine Möglichkeit von PSG-Youngster Désiré Doué, dessen Flachschuss nach Dembélé-Vorlage Raya reflexartig parierte (31.).
Arsenal-Druckphase ohne Fortune
Es folgte eine Druckphase der “Gunners”, die den frühen Schock endgültig abgeschüttelt hatten. Die Franzosen hatten gleich mehrere brenzlige Situationen zu überstehen. Joao Neves verhinderte mit dem langen Schritt gegen Mikel Merino das mögliche 1:1 (38.), kurz vor der Pause ließ sich Gianluigi Donnarumma feiern. Der italienische Teamgoalie im Pariser Tor vereitelte einen unplatzierten Versuch von Gabriel Martinelli, der nach einem Steilpass von Myles Lewis-Skelly vor ihm aufgetaucht war (45.).
Gleich nach Wiederbeginn spielte Arsenal seine Stärke bei ruhenden Bällen aus. Merino schraubte sich im Fünfer für eine Freistoßflanke von Martin Ødegaard in die Höhe (47.). Der VAR-Check ergab jedoch eine Abseitsstellung des vermeintlichen Torschützen. Arsenal setzte die Gäste weiter mit hohem Pressing unter Druck. Donnarumma war erneut gefragt. Er spielte beim platzierten Flachschuss von Leandro Trossard seine Spannweite aus (56.).
PSG dem zweiten Treffer nahe
Zur Stundenmarke aber fand PSG wieder besser in Tritt, die Partie flachte zwischenzeitlich – nicht unbedingt zum Leidwesen der Elf von Luis Enrique – ein wenig ab. Arsenal-Trainer Mikel Arteta, beim zuvor letzten CL-Halbfinale von Arsenal 2009 selbst als Kicker dabei, zögerte angesichts der langen Verletztenliste mit einem neuen Impuls. Bei den Gästen ersetzte Bradley Barcola den Torschützen Dembélé (70.) und vergab das 2:0. Sein Roller aus etwa acht Metern ging knapp am langen Eck vorbei (84.).
Der ebenfalls eingewechselte Goncalo Ramos knallte die nächste PSG-Topchance mit dem Spitz an die Latte (86.). Arsenal indes fand in der Offensive keine Lösungen mehr. Martinelli schoss die letzte Möglichkeit in den Nachthimmel (93.). PSG gewann im sechsten Pflichtspiel-Duell erstmals und ist drauf und dran, nach Liverpool und Aston Villa den dritten Premier-League-Club in Folge zu eliminieren.
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