Unmut und Ärger auf der Umfahrung bei Brixen

Verbotene Durchfahrt: Radfahrer missachten Tunnel-Regeln

Dienstag, 29. April 2025 | 08:54 Uhr

Von: luk

Brixen/Vahrn – Mit dem Frühling kommt die Radsaison – doch was derzeit auf den Straßen zwischen Vahrn und Brixen zu beobachten ist, lässt viele Autofahrer fassungslos zurück. Immer wieder wurden in den vergangenen Wochen Radfahrer gesichtet, die durch die Tunnel der Umfahrungsstraße fuhren – trotz eindeutiger Verbotsschilder und massiver Gefahren.

Ein Autofahrer hat einen solchen Vorfall mit einem Foto dokumentiert. Darauf ist zu sehen, wie ein Radfahrer direkt vor einem Verbotsschild in die Tunnelröhre einfährt – neben ihm ein Auto, das auf die Gegenfahrbahn ausweicht, um genügend Abstand zum Überholen zu haben.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich an der Ausfahrt in Richtung Brixner Stadtzentrum. Gemeinderat Antonio Bova beobachtete dort einen anderen Radfahrer, der gerade aus dem Tunnel kam. „Da fehlen mir die Worte“, so Bova. „Trotz der neuen Radverbindung entlang der Staatsstraße 12, die leider kaum genutzt wird, gefährden Radfahrer sich und andere, indem sie ungeschützt durch die Tunnel fahren.“

Laut Bova kein Einzelfall: „Immer mehr Radfahrer nutzen die Umfahrung. Besonders gefährlich ist es in den Tunnelbereichen, wo die Autos mit bis zu 70 Stundenkilometern unterwegs sind“. Die Kombination aus schlechter Sicht, engen Kurven und fehlenden Radwegen mache die Situation hochriskant.

Für zusätzlichen Ärger sorgen laut Bova die Reaktionen mancher Radfahrer: „Wenn man hupt, um sich bemerkbar zu machen, wird man auch noch schief angeguckt. Mittlerweile nimmt das Fahrrad jeden Platz ein, und das wird durch eine verfehlte Verkehrspolitik noch gefördert. Es braucht klare Regeln für alle.

Auch die Polizei wurde laut der Zeitung Alto Adige bereits über die Vorfälle informiert. Eigentlich soll ein Sicherheitssystem in den Tunneln Alarm schlagen, sobald sich Unbefugte – etwa Fußgänger oder Radfahrer – dort aufhalten. Doch offenbar funktioniert dieses System nicht zuverlässig.

Die Polizei betont den Ernst der Lage: „Die Umfahrung ist wie jede Schnellstraße ausschließlich für Kraftfahrzeuge gedacht. Ein Fahrrad im Tunnel ist ein massives Sicherheitsrisiko. Schon eine leichte Kollision kann tödlich enden. Bei schlechten Lichtverhältnissen sind Radfahrer oft kaum zu erkennen. Zudem fehlen Schutzeinrichtungen für die so genannten schwachen Verkehrsteilnehmer, was die Durchfahrt zu einem lebensgefährlichen Unterfangen macht”.

Bezirk: Eisacktal

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