Von: mk
Bozen – Bei einer gezielten Aktion im Bozner Kapuzinerpark ist es der Staatspolizei gelungen, zwei mutmaßliche Drogenhändler dingfest zu machen. Am Dienstagnachmittag wurde der 34-jährige D. S. aus Gambia festgenommen, während N. F., ein 25-jähriger Marokkaner, wegen Drogenhandels angezeigt wurde.
Die Ermittler hatten sich im Bereich des Parks postiert und beobachteten, wie N.F. einem jungen Mann ein Päckchen übergab und dafür Geld erhielt, das er anschließend einem weiteren Mann im Park aushändigte. Die Beamten griffen sofort ein. Der 20-jährige, einheimische „Kunde“ wurde gestoppt und übergab das gekaufte Rauschgift. N.F. wurde zur Quästur gebracht, wo er wegen Drogenhandels angezeigt wurde.
In der Zwischenzeit blieb eine weitere Streife im Park und beobachtete den zweiten Dealer – den Mann, der zuvor das Geld von N.F. erhalten hatte. Dieser übergab kurz darauf einem weiteren jungen Mann eine Dosis Haschisch.
Auch hier erfolgte ein sofortiges Eingreifen der Beamten. Der Käufer, ein 21-Jähriger aus dem Pustertal, und der Dealer, identifiziert als D.S., wurden festgehalten. D.S., der bereits einschlägig vorbestraft und als Asylwerber registriert ist, wurde ebenfalls zur Quästur gebracht.
Angesichts der gesammelten Beweise und der bei D.S. sichergestellten Bargeldsumme von über 200 Euro wurde der 34-Jährige wegen Drogenhandels festgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft verbleibt er in einer Sicherheitszelle der Quästur. Auf ihn wartet ein Eilverfahren.
Immer wieder fordert der Kapuzinerpark in Bozen die Aufmerksamkeit der Ordnungshüter. Quästor Giuseppe Ferrari hat im letzten Monat zwölf behördenübergreifende Kontrolldienste organisiert, an denen über 100 Einsatzkräfte der Staatspolizei, der Carabinieri, der Finanzpolizei (inklusive Hundestaffel) und der Bozner Gemeindepolizei beteiligt waren.
Allein im Bereich des Kapuzinerparks wurden im selben Zeitraum über 250 Personen identifiziert. Dabei wurden sechs Personen angezeigt, darunter drei wegen Drogenhandels, zwei wegen Verstoßes gegen ein Aufenthaltsverbot für das Stadtgebiet von Bozen. Eine weitere Person kassierte eine Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und der Weigerung, sich auszuweisen der Personalien. Zudem wurden drei junge Drogenkonsumenten beim Regierungskommissariat gemeldet.
Die Einwanderungsbehörde der Quästur ist nun dabei, in Zusammenarbeit mit der zuständigen Asylkommission und der Justizbehörde Maßnahmen zur Abschiebung der Betroffenen bzw. zur Unterbringung in ein Abschiebezentrum zu überprüfen.
Freiheitliche fordern Biergarten statt Kriminalität
Auch die Politik beschäftigt der Kapuzinergarten. „Die Kapuzinergasse ist außer Kontrolle geraten“, erklärt der freiheitliche Stadtobmann Otto Mahlknecht. „Offener Drogenkonsum, Gewalttaten, Angst bei Anrainern – und die Stadtregierung schaut seit Jahren zu. Jetzt überlegt man, den Park einfach zuzusperren. Das ist kein Sicherheitskonzept, das ist ein Armutszeugnis.“
Der Kapuzinerpark habe sich in eine verwahrloste No-Go-Zone verwandelt. Einheimische würden ihn meiden, Familien hätten Angst, Geschäftsleute schlügen Alarm. Um Abhilfe zu schaffen, schlagen die Freiheitlichen vor, im Kapuzinerpark einen Biergarten nach bayrischem Vorbild zu eröffnen.
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