Von: luk
St. Ulrich – Publikum der DOLOMITALE wählt den diesjährigen Siegerfilm. Fachjury wählt den mit 3.000 Euro dotierten besten Dokumentarfilm der Alpen.
Im „Kulturhaus Luis Trenker“ von St. Ulrich wird am morgigen Samstagabend im Rahmen des DOLOMITALE Filmfestivals der beste Südtiroler Kurzfilm des Jahres gekürt. Teilnahmeberechtigt waren Südtiroler Filmemacher welche Teil einer Kurzfilmproduktion sind. Diese umfasst Rollen wie Regie, Schauspiel, Kamera, Schnitt oder auch Produktion.
Der Kurzfilmwettbewerb findet bereits zum dritten Mal in Folge statt. Dieses Jahr wurde die höchstzulässige Spieldauer auf 30 Minuten erhöht. Das Programmteam wählte aus den eingereichten Kurzfilmen sechs Finalisten aus mit einer Programmlänge von insgesamt zwei Stunden. Das anwesende Publikum erhält beim Einlass eine Wahlkarte, mittels welcher die gezeigten Filme bewertet werden können.
Die Siegerehrung erfolgt um 22.00 Uhr. Dem Siegerfilm winken 1.000,- Euro Preisgeld sowie der aus Holz geschnitzte DOLOMITALE Short Film Award. Dieser wurde vom Grödner Künstler Walter Pancheri entworfen und stellt die drei Elemente der DOLOMITALE dar: ein Filmstreifenwächst aus dem Holz hervor und nimmt die Form eines Berges an.
Die sechs Kandidatenfilme:
AMOR FATI
12’
Sprache: italienisch
Regie: Luca Immesi
DER KLEINE COWBOY
27’
Sprache: deutsch
Regie: Lisa Maria Kerschbaumer
DAS KUCKUCKSNEST
13’
Sprache: deutsch
Regie: Thomas Perathoner
THE RECEPTIONIST
19’
Sprache: italienisch
Regie: Giuseppe Piva
DAS BESTE ORCHESTER DER WELT
13’
Sprache: deutsch
Regie: Henning Backhaus
GIPFEL DER EINSAMKEIT
29’
Sprache: deutsch
Regie: Andreas Bacher
Um 22.00 Uhr wird mit dem DOLOMITALE Documentary Award zudem auch der beste Dokumentarfilm der Alpen gekürt. Die fünf Kandidatenfilme wurden im Rahmen der DOLOMITALE vom Mittwoch bis Samstag gezeigt. Eine dreiköpfige Expertenjury wählt den diesjährigen Sieger.
Die Jury ist dieses Jahr hochkarätig besetzt:
Enrico Vannucci, zuständiger für die Kurzfilmauswahl bei den Filmfestspielen von Venedig.
Ronny Trocker, Bozner Filmregisseur und Drehbuchautor
Christoph Schaub, Schweizer Regisseur aus Zürich
Die fünf Kandidatenfilme:
ALPGEISTER
97’
Deutschland, 2019
In deutscher Sprache
Untertitel: englisch
Regie: Walter Steffen
ALPGEISTER beschäftigt sich mit Mythen und Sagen in den Alpen, mit Geschichten von Einheimischen, Eingeweihten und Schamanen und mit spannenden Sagen. Mit großen Kinobildern der Bergwelt lässt ALPGEISTER vergessene Welten wieder auferstehen und macht deutlich, wie stark die Menschen einst mit der lebendigen, beseelten Natur und ihren Geistern verbunden waren. So wird dieser Film zu einem sinnlichen Appell für eine erneute und nachhaltige Neuorientierung und Hinwendung zu unserer Mutter Erde.
DAVOS
99’
Sprachen: Bündnerdeutsch, Schweizerdeutsch, Deutsch, Portugiesisch, Italienisch, Paschtu
Untertitel: Englisch
Schweiz / Österreich, 2020
Regie: Daniel Hoesl
Italien-Premiere
Was unsere Welt antreibt, wird in Davos paradigmatisch: Das normale und traditionelle Leben im Kontrast zur globalen Elite, die ungebunden von allen Orten aus operiert, praktisch ohne jemals den Erdboden zu berühren. Davos ist ein Film über Gleichgewicht und Gegensätze, über den Kapitalismus in unserer fragmentierten Welt und den Einfluss der Mächtigen auf die Vielen.
GHIACCIO – SWEEPING LIVES
70’
In lingua italiana e inglese
Sottotitoli: inglese
Italia, 2019
Regista: Tomaso Clavarino
Val Pellice, Provinz Turin. Ein Tal, das wie viele andere entvölkert wird. Länder, in denen in den letzten Jahren aufgrund der Migrationskrise im Mittelmeerraum Dutzende, Hunderte von Asylbewerbern gelebt haben; unter ihnen Kebba, James, Edward, Seedia, Lamin und Joseph. Sie kommen aus Gambia und Sierra Leone und haben viele Gemeinsamkeiten: Sie entkommen Konflikten, Bedrohungen und Verfolgungen, haben eine lange Reise nach Italien angetreten und leben jetzt in einem Tal, in dem das Klima nicht herrscht sicherlich gastfreundlich, während sie auf eine Kommission warten, die wenig oder gar nichts über sie weiß, um ihnen zu sagen, ob sie in einen Flug in ihr Herkunftsland einsteigen sollen oder ob sie stattdessen versuchen können, ein neues Leben in Italien, in Europa aufzubauen. Aber diese sechs Männer haben nicht nur die Schwebe gemeinsam, in der sie leben müssen, sondern auch die Tatsache, dass sie Teil des ersten Curling-Teams sind, das sich ausschließlich aus Asylbewerbern zusammensetzt. Die Möglichkeit, an einer nationalen Meisterschaft teilzunehmen, stellt sie vor eine neue Herausforderung. Wird ein völlig neues Element, Eis, ihnen helfen können, einen Platz in ihrem neuen Leben zu finden?
HUMAN LIFE
73’
In lingua portoghese e italiana
Sottotitoli: inglese
Italia / Brasile, 2020
Regista: Gustavo Brinholi, Luiz H. Marques
In presenza del regista Gustavo Brinholi
Human Life ist ein Dokumentarfilm, der die wahre Schönheit und Bedeutung des Geschenks des Lebens zeigt, selbst inmitten von Leiden und Not. Entdecken Sie die Geschichten eines tetraplegischen Malers, des Gründers eines Heims für verlassene und behinderte Kinder, eines Surfers, der bei einem Unfall die Hände verloren hat, eines ehemaligen Olympiasiegers, der als Berater in einem Krisenschwangerschaftszentrum arbeitete, der Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom, ein Holocaust-Überlebender und viele andere. Dieser Film wurde vor Ort in Italien, Brasilien und den USA wunderschön gedreht. Der Soundtrack wurde von Regisseur Gustavo Brinholi komponiert und aufgeführt und vom Regisseur Luiz H. Marques wunderschön fotografiert. Er verspricht, ein starker Zeuge des Lebens in all seinen Phasen und Herausforderungen zu sein.
SICHERHEIT123
72’
Sprachen: deutsch, englisch, italienisch
Untertitel: englisch
Österreich / Italien, 2019
Regie: Julia Gutweniger & Florian Kofler
Entlang des Alpenhauptkamms begleitet der Dokumentarfilm SICHERHEIT123 unterschiedliche Akteure eines meist unsichtbaren Systems der Sicherheit und beobachtet dabei Arbeits- und Forschungsprozesse von Wissenschaftler, Katastrophenschützer und Techniker im Kampf gegen die Natur. ‘Sicherheit123’ fragt nach der Zukunft alpinen Lebens, dem Augenmaß im Umgang mit natürlichen Ressourcen, und ganz grundsätzlich nach dem Verhältnis von Technik und Natur – Natur und Mensch.