Treffen in Kaltern

Unterland gibt der Jugend Raum – und Zukunft

Montag, 22. September 2025 | 11:04 Uhr

Von: mk

Kaltern – Offene Jugendarbeit schafft Zukunft, muss sich aber immer wieder neu behaupten. Darüber waren sich die Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit (OJA), Bürgermeister und Gemeindejugendreferenten beim jüngsten „OJA bringt’s“-Treffen in Kaltern im Jugend- und Kulturzentrum KUBA einig. Im Austausch entstanden neue Ideen und Impulse für die Zusammenarbeit.

„Offene Jugendarbeit bringt Räume, Chancen, Gemeinschaft, Zufluchtsorte, Möglichkeiten aus der Rolle zu fallen und noch vieles mehr. Trotzdem muss sie sich immer wieder beweisen“, betonte Kathrin Florian, Gemeindejugendreferentin der Gemeinde Kaltern. Sie kennt die OJA auch aus eigener Berufserfahrung und unterstrich: „Die Initiative OJA bringt’s setzt ein starkes Zeichen. Nur wenn Gemeindevertreter und Offene Jugendarbeit an einem Tisch sitzen, können wir Orte mit starker Gemeinschaft gestalten.“

Die Initiative „Offene Jugendarbeit bringt’s“, ins Leben gerufen vom Dachverband netz | Offene Jugendarbeit, verfolgt zwei Ziele: die Sichtbarkeit der OJA zu erhöhen und die Qualität ihrer Arbeit langfristig zu sichern. Insgesamt sind sechs Treffen in ganz Südtirol geplant, die den Dialog zwischen Gemeinden und Jugendarbeit fördern sollen.

Auch Karlheinz Malojer, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), hob den Wert der Jugendarbeit hervor: „OJA bringt’s ist eine Tatsache! Wo Offene Jugendarbeit stattfindet, werden unsere Orte attraktiver. Wenn Gemeinde und OJA gut zusammenarbeiten, profitieren alle.“

Für die Praxis vor Ort erinnerte Evi Atz, Vorsitzende des Jugend- und Kulturzentrum KUBA, daran, wie entscheidend die Arbeit der Fachkräfte ist: „Ihre Arbeit lebt vom Vertrauen, das ihnen von Jugendlichen und Gemeinden entgegengebracht wird.“

Die Initiative „Offene Jugendarbeit bringt’s“ wird vom Dachverband netz | Offene Jugendarbeit gemeinsam mit dem Handlungsfeld der OJA umgesetzt. Sie wird von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste unterstützt und von der Autonomen Provinz Bozen gefördert.

Was ist OJA?

Die Offene Jugendarbeit in Südtirol bietet professionelle Begleitung für junge Menschen und orientiert sich an ihren Bedürfnissen und Interessen. Fachkräfte und Ehrenamtliche unterstützen Jugendliche in Jugendtreffs, -zentren sowie öffentlichen und virtuellen Räumen. Ziel ist es, die gesellschaftliche Teilhabe der Jugendlichen zu fördern, Gemeinschaft zu stärken und Identität zu entwickeln. Die OJA setzt auf Offenheit, Partizipation und Sozialisation außerhalb von Familie und Schule. Sie schafft Freiräume für kulturelle Initiativen, politisches Engagement und verantwortungsvolles Handeln. Unabhängig von religiösen und politischen Einflüssen, arbeitet sie mit verschiedenen Partnern zusammen und finanziert sich öffentlich sowie durch eigene Mittel.

Bildungsarbeit in der OJA betont Lernen ohne Leistungsdruck und fördert die Neugier der Jugendlichen. Dabei stehen soziales, gendersensibles und politisches Lernen sowie die Stärkung von Handlungskompetenz im Vordergrund. Fachkräfte schaffen Lernräume, die spontane Lernmomente ermöglichen und den Zugang zu Themen wie Sprache, Sport, Kunst und Medien bieten. Jugendliche werden ermutigt, Verantwortung zu übernehmen und konstruktiv mit Fehlern umzugehen. Die OJA fördert autonomes Lernen und stärkt das Selbstbewusstsein sowie die Selbstständigkeit junger Menschen, um ihre gesellschaftliche Partizipation und Wahrnehmung zu erhöhen.

Bezirk: Überetsch/Unterland

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