Von: ka
Bruneck – Der Schützenbezirk Pustertal weist mit einem offenen Brief an alle Pustertaler Gemeinden auf einige Sorgen und Probleme hin, welche die Bewohner des Pustertals bewegen.
Es wurden verschiedene Kurzfilme erstellt, welche in den sozialen Medien tausendfach aufgerufen wurden, darin ist darauf aufmerksam gemacht worden, was besonders jungen Menschen im Pustertal Sorgen und Probleme bereitet. In den Videos wurde unter anderem auf das Problem des überbordenden Verkehrs, den Ausverkauf von bäuerlichen Gütern, der Bautätigkeiten zugunsten provinzfremder Käufer und der Missstände in der Südtiroler Sanität hingewiesen.
Die zahlreichen, positiven Rückmeldungen und vor allem die Zustimmung, besonders von Personen, die nicht in den Reihen der Schützen zu orten seien, hätten den Initiatoren gezeigt, dass sie Themen angesprochen haben, welche vielen Leuten unter den Nägeln brennen und ihnen Sorgen, aber auch Ängste bereiten.
Es folgt der offene Brief in Gänze:
Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates und des Gemeindeausschusses,
nachdem wir Sie alle zur Wahl in den Gemeinderat oder Ausschuss beglückwünschen, erlauben
wir Schützen uns, Sie direkt als Vertreter der Bevölkerung in Ihrer Gemeinde anzusprechen und
Sie auf einige Sorgen und Probleme aufmerksam zu machen, die uns als Bewohner des Pustertals bewegen.
Wir bitten Sie, sich selbst die Fragen zu stellen, was Sie gegen diese Missstände zu tun gedenken und welche Möglichkeiten und Lösungen Sie in Ihrer Gemeinde haben. Wir sind überzeugt, dass wir, aber vor allem die Bürger Ihrer Gemeinde ein Recht auf eine positive Entwicklung unseres Tales haben.
Uns Schützen liegt unser Land am Herzen – dessen Schutz und Bewahrung sind uns Aufgabe und Verpflichtung. Verschiedene Kurzfilme, in denen wir darauf aufmerksam machen, was besonders jungen Menschen in unserem Tal Sorgen und Probleme bereitet, wurden in den sozialen Medien tausendfach aufgerufen. Die zahlreichen, positiven Rückmeldungen und vor allem die Zustim-mung, besonders von Personen, die nicht in den Reihen der Schützen zu orten sind, haben uns gezeigt, dass wir Themen angesprochen haben, die vielen Leuten unter den Nägeln brennen und ihnen Sorgen, aber auch Ängste bereiten.
In den Videos haben wir unter anderem auf das Problem des überbordenden Verkehrs hingewiesen, der das Pustertal bedrückt und in den Würgegriff nimmt, der den hier lebenden Menschen den Weg zur Arbeit, die Möglichkeit zum Einkauf, das Fortkommen von einem Ort zum anderen, vor allem in der Tourismus-Saison zur täglichen Tortur macht; oder den Ausverkauf von bäuerlichen Gütern, der Einheimische zu Knechten ausländischer Finanzspekulation degradiert, unserer bäuerlichen Jugend jegliche Entwicklungsmöglich-keit verbaut und landwirtschaftlichen Boden in einen Freizeitpark verwandelt; oder der Bautätigkeiten zugunsten provinzfremder Käufer, die sich in unseren Gemeinden Feriendomizile einrichten, sie selbst nur wenige Wochen benutzen und Freunden und Bekannten weitervermieten – unter Umgehung aller steuerrechtlichen Bestimmungen.
Die Bautätigkeiten, die unsere Dörfer in den Monaten außerhalb der Fremdenverkehrs-saisonen teilweise leeren und in verschlossene Gebäudeansammlungen verwandeln. Jungen Familien bleibt dadurch oft jegliche Möglichkeit auf die Verwirklichung eines finanziell erwerbbaren Eigenheimes verwehrt; oder der Missstände in der Südtiroler Sanität, die langen Wartezeiten, welche hilfesuchende Patienten zwingen, Privateinrichtungen aufzusuchen und für medizinische Leistungen zu zahlen, für die eigentlich der öffentliche Sanitätsdienst zuständig ist. Der Mangel an Ärzten und Fachkräften, die im Ausland weit besser entlohnte Arbeitsplätze finden, die Schwierigkeiten mit dem Sanitätspersonal, das der deutschen Sprache nicht mächtig ist und vielfach, trotz Verpflichtung, nicht gewillt ist, die deutsche Landessprache zu erlernen.
Dies sind nur einige der Probleme, auf die wir Schützen aufmerksam gemacht haben und die wir Ihnen nahelegen wollen.
Die Bürger der Gemeinde, in deren Auftrag Sie nun im Gemeinderat sitzen, haben ein Recht, weiterhin in ihren Dörfern zu leben, dort ihr Leben zu gestalten, Familien zu gründen und mit Zuversicht und Freude in die Zukunft zu schauen. Vom Verkehr überrollte Talschaften, zu Ferienparks verkommene Bergbauernhöfe, an Fremde ausverkaufte Ortschaften sind keine positiven Aussichten für das Leben der kommenden Generationen, die – wie es aussieht – zukünftig in Begleitung eines Dolmetschers medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen müssen, sofern ihnen diese überhaupt noch angeboten werden.
Unsere Heimat ist kein Souvenirartikel, der billig erwerbbar ist und nach Gebrauch entsorgt werden kann. Für uns und unsere Familien ist die Heimat etwas Kostbares, das jeder Mensch bewahren und beschützen soll.
Bedenken Sie diese Aspekte also in Ihrer künftigen politischen Arbeit und Ihrem politischen Handeln. Fassen Sie Beschlüsse und Entscheidungen, damit unser schönes Pustertal für unsere Bevölkerung weiterhin lebenswert bleibt und damit unseren Nachkommen das Leben in einer „echten Heimat“ gewährt werden kann.
Mit Tiroler Schützengruß
Die Bezirksleitung des Bezirkes Pustertal
Bezirksmajor Mjr. Thomas Innerhofer
Bezirksmajor-Stellvertreter Hptm. Erich Christian Mayr
Bezirkskassier Lt. Mirko Seeber
Bezirksfähnrich Lt. Leo Hochgruber
Bereichsbeirat Oberes Pustertal Olt. Andreas Oberhofer
Bereichsbeirat Ladinien Lt. Max Maneschg
Bataillonskommandant Ahrntal Hptm. Wolfgang Kofler
Bereichsbeirat Pustertal Mitte Hptm. Hans Winding
Bereichsbeirat Tauferertal Hptm. Erich Kirchler
Bereichsbeirat Unteres Pustertal Lt. Julian Althuber
Bezirksmarketenderinnenbetreuerin Nathalie Haller
Bezirksjungschützenbetreuerin Sandra Pipperger
Bezirksschießbetreuer Lt. Albin Mahlknecht
Bezirksmedienreferent Lt. Patrick Brugger
Bezirksbildungs- und Kulturreferent Lt. Alex Hofer
Bezirksausbildner Lt. Christian Steger
Bezirksschriftführerin Verena Obwegs
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