Von: Ivd
Montenegro – Es ist eine jener Geschichten, die selbst erfahrene Meeresbiologen staunen lassen: Der montenegrinische Fischer Gojko Mitrović zog vor wenigen Tagen einen jungen Weißen Hai aus den Tiefen der Adria. Doch anstatt das Tier als Trophäe zu vermarkten, entschied sich Mitrović, den seltenen Räuber der Meere wieder freizulassen.
Der Fang ereignete sich laut Angaben des Instituts am Montag, etwa zwölf Kilometer vor der Küste und in 115 Metern Tiefe. Die Fotos, die Mitrović den Forschern übergab, bestätigen eindeutig: Es handelte sich um einen weißen Hai.
Dass Weiße Haie im Mittelmeer vorkommen, ist bekannt jedoch äußerst selten. Die Population im Mittelmeer gilt als isoliert und wird nicht durch Zuwanderung aus dem Atlantik gestärkt. Der Verlust von Rückzugsgebieten, Überfischung und menschliche Eingriffe setzen der Art stark zu und bedrohen den Artbestand akut. Umso bedeutender sei jeder dokumentierte Sichtungsfall, heißt es aus Fachkreisen.
Obwohl oft das Gegenteil angenommen wird, gelangt die Art auf natürliche Weise in die Adria und ist im gesamten Mittelmeerraum beheimatet. Das Tier ist in keinem Fall eine Bedrohung für den Menschen – das betonen die Meeresforscher ausdrücklich. Haie im Mittelmeer griffen nur äußerst selten an. Zwar hatte es im April einen Verdachtsfall vor der israelischen Küste gegeben, doch konkrete Angriffe sind die Ausnahme. Zudem sind Badegäste zwölf Kilometer vor der Küste und in 115 Metern Tiefe äußerst selten.
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