Von: mk
Mainz/Brüssel/Lana – In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben sich die EU-Trilog-Partner informell auf eine weitgehende Deregulierung des EU-Gentechnikrechts geeinigt. Für Bioland gleicht das Ergebnis einem trojanischen Pferd: „Es trägt das Versprechen von Nachhaltigkeit nach außen, doch im Inneren verbergen sich große Gefahren für Europa.“ Unter anderem stünden die Ernährungssouveränität sowie die Wahlfreiheit für Landwirtschaft und Verbraucher auf dem Spiel. Bioland ruft das Europäische Parlament und die Regierungen der EU-Staaten nachdrücklich dazu auf, dieser Opferung von europäischen Grundwerten ein Stoppschild entgegenzuhalten.
Bioland-Präsident Jan Plagge verdeutlicht:
„Was uns hier von den Trilog-Verhandlern präsentiert wird, ist ein trojanisches Pferd: Unter dem Deckmantel des Fortschritts schleichen sich Risiken, Abhängigkeit und Konzerninteressen in unsere Felder und auf unsere Teller. Ohne Kennzeichnung und wirksame Begrenzung von Patenten werden Landwirte, Züchter und Verbraucher Opfer leerer Heilsversprechungen zugunsten von einseitigen Konzerninteressen. Und das alles, ohne, dass wir überhaupt wissen, ob die hochtrabenden Heilsversprechen der Neuen Gentechnik überhaupt jemals eintreffen werden.
Wir haben in Europa schon häufiger den Fehler gemacht, uns in Abhängigkeiten zu begeben, aus denen wir uns nicht mehr befreien konnten – sei es technologisch oder bei der Energieversorgung. Wie können wir so naiv sein und glauben, dass uns das in diesem Fall nicht wieder auf die Füße fällt? Wenn die Konzerne einmal die volle Kontrolle über Saatgut und Patente und damit über die Ernährungssouveränität Europas übernommen haben, wird es kaum möglich sein, ihnen diese im Nachhinein wieder zu entreißen.“
Der Verband ruft Bürger, Landwirte und Züchter dazu auf, gemeinsam Widerstand zu leisten, um den Trilog-Entwurf im Frühjahr 2026 noch zu stoppen. Bioland Südtirol hat sich in der Vergangenheit in einem breiten Bündnis mit nachhaltigen Organisationen des Landes für eine Beibehaltung der Kennzeichnungspflicht von gentechnisch veränderten Lebensmitteln eingesetzt.




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