Von: bba
Bozen – Die Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung in der Region ist in einem Zusatzrentenfonds eingeschrieben und nutzt damit auch Steuervorteile. Pensplan startet eine neue Kampagne, um die die Möglichkeit der freiwilligen Beitragszahlung für sich selbst oder die steuerlich zulasten lebenden Familienmitglieder innerhalb Jahresende 2020 zu erklären.
Wer für eine Zusatzrente einzahlt, spart Steuern, denn um das Vorsorgesparen zu fördern sieht der Gesetzgeber eine Reihe von Steuervorteilen vor: So können Beiträge, die in einen Zusatzrentenfonds eingezahlt werden, bis zum Höchstbetrag von 5.165 Euro jährlich vom Einkommen abgezogen werden. Arbeitnehmer, die nach dem 1. Januar 2007 ins Berufsleben eingestiegen sind, haben noch größere Vorteile. Sofern sie in den ersten fünf Jahren nicht die Abziehbarkeit von 5.165 Euro genutzt haben, können sie in den darauffolgenden 20 Jahren sogar bis zu 7.747 Euro abziehen.
Aus diesem Grund nutzen viele Mitglieder von Zusatzrentenfonds gerade zum Jahresende noch die Möglichkeit, zusätzliche Beiträge für sich selbst oder zulasten lebende Familienmitglieder einzuzahlen. Das Sparen für eine Zusatzrente macht sich doppelt bezahlt, betont Pensplan-Präsidentin Laura Costa: „Zum einen legen die Eingeschriebenen mehr Geld für die eigene Pension beziehungsweise jene ihrer Kinder auf die hohe Kante, zum anderen zahlen sie weniger Steuern.“ Weiters erklärt Costa: „Eine zweites finanzielles Standbein neben der öffentlichen Rente sei angesichts der steigenden Lebenserwartung und geltenden Rentenbestimmungen unabdingbar, um einen guten Lebensstandard im Alter zu sichern.“
Pensplan ist es gelungen, durch eine stetige und umfassende Informationstätigkeit das Bewusstsein hierfür gut in den Köpfen der Bevölkerung zu verankern. In den kommenden Wochen wird eine Informationskampagne über die Steuervorteile in zwei Webinars am 26. November und am 1. Dezember um 17.30 Uhr in italienischer und deutscher Sprache, über Berichte, Newsletter, Posts in sozialen Netzwerken und die Webseite der Pensplan gestartet. Alle Interessierten können außerdem eine persönliche Beratung in den Pensplanbüros Trient und Bozen oder bei den über 130 Pensplan Infopoints in ihrer Nähe in Anspruch nehmen.
Großteil der Erwerbstätigen sind über den Arbeitgeber eingeschrieben. Viele überweisen zusätzliche Beiträge für sich oder zulasten lebende Familienmitglieder.
Ein Blick auf die Daten des Jahres 2019 zeigt, dass 64 Prozent der hierzulande lebenden Mitglieder der regionalen Zusatzrentenfonds regelmäßig auf kollektivvertraglicher Ebene in ihre Zusatzrente einzahlen, 28 Prozent sind auf individueller Basis eingeschrieben und acht Prozent als zulasten lebende Familienmitglieder. So wurden 2019 492 Millionen Euro auf über 193.000 persönliche Zusatzrentenpositionen überwiesen.
Von den 492 Millionen eingezahlten Beiträgen entfielen rund 327 Millionen auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Rahmen eines Arbeitsvertrags in einen Zusatzrentenfonds eingeschrieben sind. 151 Millionen Euro wurden hingegen auf freiwilliger Basis eingezahlt. 14 Millionen Euro wurden für die Zusatzrente von zulasten lebenden Familienangehörigen eingezahlt. Von den 151 Millionen Euro wurden 17 Millionen Euro von Arbeitnehmer eingezahlt, die über ihren Arbeitsvertrag hinaus auch noch auf eigene Faust Beiträge an den Fonds überweisen, im Schnitt also 2.300 Euro.
Steuervorteile auch für Auszahlung, Renditen und Produktivitätsprämien
Steuervorteile gibt es nicht nur bei der Einzahlung der Beiträge, sondern auch bei der Auszahlung des Kapitals (sei es in Form von Vorschüssen als auch bei der Pensionierung). Auch die Renditen der Zusatzrentenfonds werden vorteilhafter besteuert als jene anderer Anlageformen. Wenn Arbeitnehmer im Privatsektor sich für die Einzahlung ihrer Produktivitätsprämie in einen Zusatzrentenfonds entscheiden, so ist dieser Betrag bis 3.000 Euro steuerlich abziehbar, und dies sowohl bei der Einzahlung als auch bei der Auszahlung.