Wegen Lecks unterhalb der Staumauer

20 Millionen Kubikmeter Wasser aus Südtiroler Stausee abgeflossen

Sonntag, 01. Juni 2025 | 13:40 Uhr

Von: dpa

Ultental – Wegen eines Lecks unterhalb der Staumauer verliert ein Stausee in Südtirol massiv Wasser. Seit 13. Mai sind bereits rund 20 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Zoggler Stausee abgeflossen, teilte die Provinz Bozen mit. Das entspricht rund 8.000 olympischen Schwimmbecken und etwa zwei Dritteln des gesamten Speichervolumens des Sees.

Laut dem Betreiber erfolgt der Abfluss derzeit kontrolliert – die Lage sei nach wie vor stabil und rund um die Uhr überwacht. Der Wasserspiegel habe sich bereits um über 21 Meter abgesenkt. Nun soll der See weiter geleert werden, um den sogenannten Inspektionsstollen trockenzulegen und zur beschädigten Stelle vordringen zu können.

Schwierige Reparaturen

Der betroffene Zoggler Stausee (“Lago di Zoccolo”) liegt im Ultental, rund 30 Kilometer südwestlich von Meran und nahe der österreichischen Grenze. Er ist das größte Speicherbecken der Region und dient der Stromerzeugung und dem Hochwasserschutz.

Unterhalb des Staudamms liegt eine defekte Kammer – schwer zugänglich und zusätzlich durch ein drei Tonnen schweres Gitter blockiert. Um zur Schadensstelle zu gelangen, soll ein provisorischer Schutzwall im Seebett errichtet werden. Zudem ist die Umleitung von Zuflüssen geplant.

Sorge um Fischbestand

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Fischbestand im See und im Gebirgsfluss Falschauer, in den das Wasser abgeleitet wird. Um die Tiere zu schützen, habe das Unternehmen zusammen mit den Landesbehörden und dem örtlichen Fischverein ein Schutzkonzept erarbeitet.

Demnach sollen im hinteren Teil des Sees drei Becken angelegt werden, die genügend Wasser speichern, um den Fischen während der Reparaturarbeiten und bis zur allmählichen Wiederauffüllung des Sees einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Die Umsiedlung soll zeitnah erfolgen.

Bezirk: Burggrafenamt

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