Hölle in Libyen durchlebt

Kalterer See: Gaiu Fode [28] tödlich verunglückt – er war Flüchtling

Mittwoch, 03. Juni 2020 | 07:39 Uhr
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Kaltern – Ein Badeunfall hat am Dienstagnachmittag ein Todesopfer gefordert. Der Unfall geschah gegen 15.45 Uhr. Der 28-jährige Gaiu Fode aus Gambia, der in Brixen ansässig ist, sprang nach einem Bericht von Augenzeugen von einem Tretboot aus zur Abkühlung in den See.

Plötzlich klagte er über Unwohlsein und ging daraufhin unter.

Der junge Mann konnte gegen 18.30 nur noch tot in einer Tiefe von drei Metern am Grund des Sees geborgen werden.

 

Aktivierung der Atemschutz und Taucherflaschen Füllanlage zur Unterstützung für den Rettungseinsatz am Kalterersee.

Pubblicato da Feuerwehr St. Michael EPPAN su Martedì 2 giugno 2020

Seine Begleiter, eine Landsmann und eine Frau, die Alarm geschlagen hatten, standen unter Schock. Die beiden hatten sofort um Hilfe gerufen und so die Aufmerksamkeit der andere Badegäste erregt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Der Landsmann des 28-Jährigen ist ebenfalls ins Wasser gesprungen, er konnte seinen Kollegen allerdings nicht festhalten.

Im Einsatz standen zahlreiche Rettungskräfte wie die Taucher der Freiwilligen Feuerwehren, die Wasserrettung Bozen, die Berufsfeuerwehr Bozen, das Weiße Kreuz, der Rettungshubschrauber Pelikan 1, die Freiwilligen Feuerwehren von Mitterdorf, Unterplanitzing und St. Josef am See, die Notfallseelsorge sowie die Polizeibehörden.

Einsatz Suchaktion nach Bootsunfall am Kalterer See aktuell für die FF St. Josef am See, FF Unterplanitzing, FF Mitterdorf, Taucher der FF, BF Bozen, Wasserrettung Bozen und Rettungshubschrauber Pelikan 1. (Uservideo)

Pubblicato da Feuerwehren in Südtirol su Martedì 2 giugno 2020

Hölle in Libyen – Flucht nach Italien geschafft

Medienberichten zufolge hat der 28-Jährige als Flüchtling sein Land verlassen, nachdem er vier Jahre lang beim Militär gedient hat. In Libyen stieß er allerdings auf Schwierigkeiten. Seine Vergangenheit als Soldat war ausreichend, um ihn zu inhaftieren. Sechs qualvolle Monate verbrachte er in einem libyschen Gefängnis.

Doch ihm gelang erneut die Flucht und er erreichte Italien. Im Februar 2015 kam er in Bozen an. Nachdem er ein Jahr lang in einer Flüchtlingsunterkunft gelebt hatte, erhielt er eine Stelle in einem Brixner Gasthof und begann damit, sich ein neues Leben in Südtirol aufzubauen: Neben einem Job hatte er neue Freunde und Bekannte gefunden – bis ihm der Kalterer See zum Verhängnis wurde.

Der 28-Jährige war sehr sportlich und spielte regelmäßig Fußball. Der Bürgerkrieg konnte ihm nichts anhaben, nun fiel er einem tragischen Freizeitunfall zum Opfer. Die Carabinieri haben Ermittlungen aufgenommen, um die genaue Todesursache festzustellen.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal, Überetsch/Unterland