Von: red
Eine Wissenschaftlerin aus Kalifornien warnt vor einem der bekanntesten Gesundheitsmythen – und empfiehlt eine überraschend einfache Alternative.
Der Mythos der 10.000 Schritte
Jahrelang galt es als das Nonplusultra für einen gesunden Lebensstil: Wer täglich 10.000 Schritte geht, bleibt fit, senkt sein Krankheitsrisiko und lebt länger. Doch genau dieses weitverbreitete Credo stellt die US-amerikanische Wissenschaftlerin Rhonda Patrick nun radikal infrage. Für sie ist das tägliche Spazierengehen in diesem Umfang vor allem eines – reine Zeitverschwendung.
Was wirklich zählt: Intensität statt Dauer
In einem Interview mit dem Podcast School of Greatness sagte die Biomedizinerin wörtlich: „Ich denke, 10.000 Schritte sollten durch zehn Minuten intensiver Bewegung ersetzt werden.“ Entscheidend sei, wie stark die körperliche Aktivität das Herz-Kreislauf-System fordert und nicht, wie lange man unterwegs ist.
Patrick verweist dabei auf den sogenannten VO₂max, also die maximale Sauerstoffaufnahme des Körpers bei Belastung. Dieser Wert gilt als verlässlicher Indikator für die allgemeine Fitness und für das Risiko, an Krankheiten zu sterben.
Was Studien belegen
Zur Untermauerung ihrer These nennt Patrick eine Studie, bei der zwei Ansätze verglichen wurden: 30 Minuten Spazierengehen versus zehn Kniebeugen alle 45 Minuten während eines Arbeitstags. Das Ergebnis: Die Kniebeugen hatten eine deutlich bessere Wirkung auf den Blutzuckerspiegel.
Außerdem verweist sie auf eine Untersuchung des Kardiologen Benjamin Levine. Darin wurde gezeigt, wie schnell die Fitness junger, gesunder Menschen nachlässt, wenn sie inaktiv bleiben. Laut Patrick ist der VO₂max ein entscheidender Faktor für Langlebigkeit. Wer hier zur Spitzengruppe zählt, hat ein um 80 Prozent geringeres Risiko, an irgendeiner Krankheit zu sterben.
Magnesium: Der stille Schutzschild
Abseits der Bewegung rückt Rhonda Patrick ein weiteres Thema in den Fokus: Magnesium. Dieses oft unterschätzte Mineral spielt eine zentrale Rolle beim Schutz unserer DNA. Wer dauerhaft weniger als 75 Prozent der empfohlenen Tagesmenge zu sich nimmt, erhöht laut Patrick sein Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs um ganze 76 Prozent.
In ihrem Podcast FoundMyFitness betont sie regelmäßig, dass eine ausreichende Versorgung mit Magnesium – sei es über die Ernährung oder durch Nahrungsergänzung – messbar mit einer niedrigeren Sterblichkeitsrate einhergeht.
Unser Fazit: Weniger Schritte, mehr Wirkung?
Rhonda Patricks Aussagen werfen ein neues Licht auf alte Gewohnheiten. Wer sich wirklich etwas Gutes tun will, sollte sich nicht auf das Schrittziel fixieren, sondern lieber gezielt in kurze, intensive Einheiten investieren. Und dabei den Magnesiumspiegel nicht aus dem Blick verlieren.
Aktuell sind 25 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen