Beamtin wurde von Pflasterstein getroffen

Angriff auf Polizistin: Auch mit Salvini hat sich nichts geändert

Freitag, 19. Oktober 2018 | 10:30 Uhr

Bozen – Gleich nach der Attacke wurde er aufgegriffen, zur Quästur begleitet und angezeigt. Um 11.00 Uhr war bereits wieder auf freiem Fuß. Die 44-jährige Bozner Stadtpolizistin Sabrina Manzini, die ursprünglich aus Modena stammt, ist nicht zufrieden. Nicht nur, weil sie es war, die am Montag kurz nach 7.00 Uhr auf dem Verdiplatz von einem Pflasterstein getroffen wurde, den ein 23-jähriger Mann aus Gambia in ihre Richtung geschleudert hatte. „Auf diese Weise vermittelt man ein unschönes Signal: Wer nichts zu verlieren hat, darf sich alles erlauben“, erklärt die Stadtpolizistin laut einem Bericht des Alto Adige.

Im Grunde bestätigt der Vorfall aber auch, dass sich in Sachen krimineller Asylwerber wenig geändert hat – trotz großspuriger Ankündigungen des neuen Innenministers Matteo Salvini: Der Angreifer ist in der Vergangenheit mit seinem Asylantrag gescheitert. Auch sein Rekurs wurde zurückgewiesen, trotzdem lebt er illegal in Bozen weiter – auch jetzt nach der Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung.

Wie berichtet, ist die Polizistin am rechten Knie getroffen worden. Im Spital rechnete man nach ihrer Entlassung mit einer Genesungszeit von 25 Tagen. Trotzdem will sich die Stadtpolizistin, die bereits seit 18 Jahren ihren Beruf versieht, nicht ins Büro versetzen lassen – auch nicht vorübergehend. Ihre geplante Reise nach Mexiko muss sie allerdings verschieben.

Dass straffällige Asylwerber im Allgemeinen nur schwer in ihre Heimatländer abgeschoben werden können, darüber ist sie frustriert. Vor allem als Frau werde man häufig beschimpft und bedroht, erzählt Manzini. Aus Beleidigungen würden oft rasch Handgreiflichkeiten. Deshalb gelte es, besonders vorsichtig zu sein.

Die Arbeit des Stadtpolizisten habe sich in den letzten Jahren stark gewandelt, berichtet Manzini laut Alto Adige: „Viele stellen sich vor, dass unser Job darin besteht, Strafen für Fahrzeuge im Parkverbot auszustellen. Doch die Wirklichkeit schaut anders aus. Wie die Carabinieri und die Staatspolizei sind wir immer öfter mit Kontrollen des Territoriums beschäftigt.“ Mittlerweile werde auch darauf geschaut, dass nie zwei Frauen allein, sondern mindestens ein Mann und eine Frau auf Patrouille unterwegs sind.

Trotzdem gefällt ihr ihre Arbeit und sie möchte sobald wie möglich wieder zurück in den Dienst.

Von: mk

Bezirk: Bozen