Männlicher Einzelgänger gesichtet und gefilmt

Bärenalarm bei Kaltern

Mittwoch, 06. August 2025 | 11:57 Uhr

Von: luk

Kaltern – In den Wäldern oberhalb von Kaltern ist Ende Juli erneut ein Braunbär aufgetaucht, und zwar deutlich abseits seines üblichen Streifgebiets. Der männliche Bär wurde am 26. Juli im Bereich Kesselboden gesichtet und von einem Jagdaufseher sogar gefilmt. Laut dem Südtiroler Forstdienst handelt es sich um ein Einzeltier aus dem Trentino, das vermutlich auf der Suche nach einer Bärin unterwegs war – allerdings vergeblich.

„In Südtirol gibt es seit über 20 Jahren keine Hinweise auf Bärenweibchen mehr“, erklärt Günther Unterthiner, Direktor der Forstabteilung der Landesverwaltung gegenüber der Zeitung Alto Adige. Das Tier sei vermutlich bald wieder in sein ursprüngliches Revier zurückgekehrt. Solche Durchzüge männlicher Tiere seien nicht ungewöhnlich und würden sich in den Sommermonaten immer wieder ereignen. Das geschehe häufig, ohne dass jemand davon erfährt. Hinweise auf Schäden oder auffälliges Verhalten liegen laut den Behörden keine vor.

Für Aufregung sorgte unterdessen eine weitere Meldung: In der Gegend rund um den beliebten Wanderweg „Telefonsteig“ oberhalb von Kaltern soll angeblich eine Bärenmutter mit zwei Jungen gesichtet worden sein. Der Forstdienst widerspricht dieser Darstellung jedoch entschieden. „Wir haben Fotofallen installiert, das Gelände abgesucht und uns mit den Kollegen im Trentino abgestimmt. Es gibt aber keinerlei Beweise für die Anwesenheit einer Bärin mit Nachwuchs“, so Unterthiner.

Die Forstbehörden rufen dennoch zur Aufmerksamkeit auf, betonen aber, dass die Situation unter Kontrolle sei. Solange keine Weibchen dauerhaft in Südtirol ansässig seien, bestehe keine erhöhte Gefahr – etwa durch den Schutzinstinkt von Muttertieren.

 

Bezirk: Überetsch/Unterland

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