Von: mk
Bozen – Die Zusammenarbeit zwischen Medizin und Wissenschaft im Bereich KI-basierter Technologien zu verbessern – das ist seit 2020 das Ziel der jährlichen Veranstaltung Data4SmartHealth. Am Donnerstagvormittag tauschten sich Forschende des AI-Lab der Fakultät für Ingenieurwesen mit Ärztinnen, Ärzten und Fachkräften des Südtiroler Sanitätsbetriebs zum Einsatz der künstlichen Intelligenz im Bereich Nuklearmedizin aus.
Wie kann künstliche Intelligenz in der Analyse medizinischer Bilder und dem Aufbau einer gemeinsamen Forschungsdatenbank eingesetzt werden? Darum ging es heute bei einer gemeinsamen Tagung von medizinischem und technischem Fachpersonal sowie KI-Experten des AI-Lab der Fakultät für Ingenieurwesen. Das Ziel des Erfahrungs- und Wissensaustauschs: immer leistungsfähigere KI-Systeme zu entwickeln, die medizinische Bilder automatisch auswerten und spezifische Bereiche wie Organe oder Tumore erkennen können. Ein weiterer Fokus der Vorträge und Diskussionen war die Frage, wie Datenbanken geschaffen werden können, auf die mehrere Forschungsteams zugreifen können. Diese sollen Bilddaten (Radiomik) mit medizinischen Informationen über die Patienten verknüpfen, um den Krankheitsverlauf und die Wirksamkeit von Therapien besser zu erforschen.
„Seit wir diese Tagung im Jahr 2020 ins Leben gerufen haben, haben sich viele neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen der wissenschaftlichen KI-Community und dem lokalen Gesundheitssystem aufgetan“, sagt Floriano Zini. Der Forscher der Fakultät für Ingenieurwesen hat die aktuelle Ausgabe von Data4SmartHealth (D4SH) gemeinsam mit dem Primar der Abteilung Nuklearmedizin am Krankenhaus Bozen, Mohsen Farsad, organisiert.
Dank der verstärkten Zusammenarbeit konnte in diesem Bereich bereits ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet werden. Unter dem Titel AIRFRAME untersucht das Forschungsteam der unibz, ob künstliche Intelligenz und die computergestützte Analyse medizinischer Bilder dazu beitragen können, die Erfolgschancen sogenannter Radionuklidtherapien bei der Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs vorherzusagen. „Das Ziel besteht darin, jene Merkmale der auf den Bildern sichtbaren Tumorläsionen zu identifizieren, die eine Prognose über die Wirksamkeit der Therapie erlauben, um Patientinnen und Patienten gezielter für diese Behandlung auszuwählen“, erklärt Primar Farsad.
Auch im Bereich der Psychiatrie hat das AI-Lab der Fakultät für Ingenieurwesen gemeinsam mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb ein italienweit einzigartiges Projekt gestartet. Dabei soll erforscht werden, wie künstliche Intelligenz die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen durch computergestütztes kognitives Training unterstützen kann. „Es gibt auch im Bereich der Medizin immer noch viele ungelöste Herausforderungen. Doch durch die Zusammenführung von Kompetenzen im Bereich künstliche Intelligenz und der klinischen Praxis, die durch Veranstaltungen wie Data4SmartHealth entsteht, können diese gezielt angegangen werden“, schließt KI-Forscher Floriano Zini.




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