Von: luk
Bozen/Wien – Vertreterinnen und Vertreter der Außenstelle Wien der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) haben sich mit der Landtagsfraktion des Team K zu einem ausführlichen Austausch getroffen. Dabei standen jene Gründe im Fokus, die viele junge Südtiroler:innen, die in Wien studieren oder arbeiten, von einer Rückkehr in ihre Heimat abhalten.
Die Begegnung mit den Abgeordneten Paul Köllensperger, Maria Elisabeth Rieder, Alex Ploner und Franz Ploner bildete den Auftakt zu einer Gesprächsreihe mit allen im Landtag vertretenen Parteien. Ziel der sh.asus Wien ist es, die Lebensrealitäten junger Südtiroler im Ausland sichtbar zu machen und politische Lösungsansätze zu fördern.
Umfrage zeigt deutliche Hürden bei Rückkehr
Im Vorfeld hatte die HochschülerInnenschaft eine Umfrage unter rund 60 Südtiroler Studierenden und Berufstätigen in Wien durchgeführt. Unter dem Titel „Zurückkommen… Wieso wohnst du als Südtiroler oder Südtirolerin im Ausland?“ wurden jene Faktoren abgefragt, die eine Rückkehr erschweren. Laut sh.asus zeichneten die Rückmeldungen ein klares Bild: Insbesondere in den Bereichen Wohnen, gesellschaftliche Offenheit und politische Rahmenbedingungen sehen die Befragten erheblichen Handlungsbedarf.
Zu den zentralen Problempunkten zählen laut Auswertung:
- nicht leistbarer Wohnraum und hohe Lebenshaltungskosten,
- Queerfeindlichkeit, Sexismus und Rassismus,
- Unzufriedenheit mit politischer Kultur und mangelnder Abgrenzung nach rechts,
- fehlende Kultur- und Freizeitinfrastruktur für junge Erwachsene,
- Sorge über zunehmenden Rechtsextremismus.
Positionen des Team K
Die Abgeordneten des Team K nahmen im Gespräch zu allen Themen Stellung. Beim Wohnraum plädierten sie für mehr landeseigene Wohnbauprojekte und ein mögliches Kontingent speziell für Rückkehrer. Bei den Löhnen sprach sich die Fraktion für höhere Gehälter im öffentlichen Dienst aus, um eine positive Lohnentwicklung insgesamt anzustoßen.
Die Finanzierung solcher Maßnahmen solle durch Einsparungen bei aus Sicht des Team K ineffektiven Förderungen erfolgen. Die sh.asus Wien betonte jedoch, dass dafür ein belastbares Finanzierungskonzept notwendig sei, um bloße Absichtserklärungen zu vermeiden.
Bei den Bereichen Diskriminierung und gesellschaftliche Offenheit räumte das Team K Versäumnisse ein und kündigte an, diesen Themen künftig mehr Gewicht zu geben.
In Bezug auf mögliche Regierungskoalitionen sprachen sich Alex Ploner und Maria Elisabeth Rieder klar gegen eine Zusammenarbeit mit Parteien aus dem extrem rechten Spektrum aus – darunter FdI, Lega, Südtiroler Freiheit, Vita, Liste Anderlan und Die Freiheitlichen. Im Falle einer solchen Konstellation würden beide laut eigenen Aussagen die Partei verlassen.
Auch im Kultur- und Jugendbereich sieht das Team K Handlungsbedarf. Ein aktueller Beschlussantrag zur Verbesserung der Bedingungen für Kulturschaffende wird von der sh.asus begrüßt. Gleichzeitig fordern die Studierenden mehr konsumfreie Räume für junge Menschen.
Appell an die Politik
Beim Thema Autonomie betonte das Team K seine grundsätzliche Ausrichtung als Autonomie-Partei. Die sh.asus Wien verlangte eine baldige, klare Positionierung der Partei zur laufenden Reform.
Die HochschülerInnenschaft wertet das Gespräch als wichtigen ersten Schritt, um Anliegen junger Auslands-Südtiroler stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Die Außenstelle Wien will sich weiterhin als kritische Stimme und Beobachterin der politischen Entwicklungen in Südtirol einbringen und ihre Mitglieder aktiv vertreten.




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