Zwölf Illegale in einem Betrieb

Meran: Illegale Arbeiter flüchten durch Weinberge

Montag, 24. November 2025 | 14:30 Uhr

Von: Ivd

Meran – Es sollten wohl die letzten Handgriffe der Ernte sein, doch der Arbeitstag endete im Chaos. Als die Finanzpolizei bei einem Betrieb bei Meran vorfuhr, versuchten ein Dutzend Erntehelfer zu fliehen. Der Versuch scheiterte – und für den Inhaber wird es nun richtig teuer.

Szenen wie aus einem Krimi spielten sich kürzlich in den idyllischen Weinbergen des Burggrafenamtes ab. Beamte der Finanzpolizei Meran statteten gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat Bozen einem Beherbergungsbetrieb mit angeschlossener Landwirtschaft einen unangekündigten Besuch ab. Ziel war die Kontrolle der Arbeitsverhältnisse während der geschäftigen Erntezeit.

Verfolgungsjagd zwischen den Reben

Kaum hatten die Beamten das Gelände betreten, brach Panik unter den Arbeitern aus. Die Gruppe, die gerade mit der Weinlese beschäftigt war, ließ die Arbeit stehen und liegen und versuchte, durch die Weinstöcke das Weite zu suchen. Die Flucht war jedoch zwecklos: Den Finanzpolizisten und Arbeitsinspektoren gelang es, den Flüchtenden den Weg abzuschneiden und ihre Identitäten festzustellen.

Das Ergebnis der Kontrolle ist für den betroffenen Unternehmer verheerend: Insgesamt zwölf Personen wurden bei der Arbeit angetroffen – keiner von ihnen war regulär angestellt.

Bittere Konsequenzen für den Inhaber

Bei der Überprüfung der Personalien stellte sich heraus, dass es sich bei allen zwölf Arbeitern um Nicht-EU-Bürger handelte. Besonders gravierend: Zwei von ihnen hielten sich illegal im Land auf und besaßen keine gültige Aufenthaltsgenehmigung.

Die Behörden greifen nun hart durch. Dem Inhaber des Betriebs wurde ein Bußgeld in Höhe von knapp 48.000 Euro auferlegt. Zudem flatterte eine Strafanzeige wegen der Beschäftigung illegaler Einwanderer ins Haus.

Damit nicht genug: Dem Unternehmen droht nun die behördliche Aussetzung der Tätigkeit, da der Fall dem Arbeitsinspektorat für entsprechende Maßnahmen gemeldet wurde. Für den Betrieb dürfte dieser Tag in den Weinbergen noch lange wirtschaftlich nachwirken.

Bezirk: Burggrafenamt

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