Wichtiger Schritt für die Internationalisierung

Südtiroler Unternehmen erschließen Saudi-Arabien

Mittwoch, 26. November 2025 | 09:59 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Um die Internationalisierung zu fördern, hat IDM in den letzten Jahren neue Märkte angepeilt. In vielen dieser Märkte gelten ganz besondere Regeln – wie etwa in Saudi-Arabien: Es braucht kontinuierliche Präsenz und persönliche Kontaktpflege vor Ort. Deshalb hat IDM Südtirol nun gemeinsam mit mehreren Südtiroler Unternehmen neue Maßnahmen gesetzt und einen großen Schritt gemacht, um diesen Markt laut IDM selbst erfolgreich zu bearbeiten. Ein lokaler Agent wird damit beschäftigt, für Südtiroler Unternehmen exklusiv auf diesem Markt Geschäfte anzubahnen. Das entsprechende Büro wurde vor Kurzem im Beisein von 16 Südtiroler Unternehmen und von Alexander Rieper, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, mit einem Auftakt-Event eröffnet. Dabei waren auch über 70 Kunden und potenzielle Partner sowie wichtige Persönlichkeiten aus der saudischen Wirtschaft anwesend, darunter Kamel Al-Munajjed, der Präsident des Saudi-Italian Business Council. Gleichzeitig wird Südtirol durch Fachmedien der arabischen Halbinsel als verlässlicher Innovationspartner in Europa positioniert.

„Vision 2030“ – so heißt das Programm, mit dem Kronprinz Mohammed bin Salman Saudi-Arabien schrittweise von der Abhängigkeit vom Erdöl befreien, umgestalten und gesellschaftlich öffnen will. Damit Hand in Hand gehen große Investitionen, unter anderem in Tourismus und Gastgewerbe, in die Verbesserung der Infrastrukturen und in die Nachhaltigkeit. Anhand einer tiefgehenden Marktanalyse haben wir festgestellt, dass Saudi-Arabien als Exportmarkt für Südtirols Produkte und Dienstleistungen großes Potenzial hat. Südtirol hat eine sehr hohe Qualität, auf die man in diesem Markt besonderen Wert legt. Deshalb gehört dieses Land auch zu jenen Märkten, die IDM als besonders attraktiv für Südtiroler Unternehmen einstuft und proaktiv bearbeitet“, sagt IDM-CEO Erwin Hinteregger. Marktrecherchen von IDM hätten ergeben, dass sich für die Baubranche und für den Lebensmittelsektor große Chancen im Königreich Saudi-Arabien bieten würden.

Bestätigt werden diese Analysen laut IDM von der Exportstatistik, die zeigt, dass sich das Exportvolumen Südtirols auf diesem wichtigen Markt im Nahen Osten rasant entwickelt. Wurden 2023 noch Waren für 71 Millionen Euro dorthin exportiert, so stieg das Exportvolumen 2024 bereits auf 91,5 Millionen Euro. Das ist ein Plus von fast 29 Prozent. IDM arbeitet seit einigen Jahren daran, die Geschäftsbeziehungen Südtiroler Betriebe zu Saudi-Arabien weiter zu fördern – durch Aktivitäten im Markt wie Messe-Auftritte, Geschäftsreisen oder auch B2B-Matchings, also maßgeschneiderte Treffen von Unternehmen mit potenziellen Partnern. „Die Aufstellung eines lokalen Agenten in Riad gemeinsam mit Südtiroler Unternehmen war der nächste Schritt, um auf diesem Markt wirklich nachhaltig Erfolg haben zu können“, sagt Hinteregger. „In diesem Kulturkreis sind persönliche Beziehungen und offizielle Kontakte extrem wichtig, weil sie den Zutritt zu Ebenen ermöglichen, auf denen Entscheidungen getroffen werden. Unser Manager vor Ort hat exzellente Kontakte zur Wirtschaftswelt in Saudi-Arabien – das sind somit sehr gute Voraussetzungen, dass wir unsere Ziele erreichen können.“

„Durch die Vision 2030 hat sich Saudi-Arabien zu einem regionalen Zentrum für Investitionen und Innovationen entwickelt. Gerade für Branchen wie das moderne Bauwesen, erneuerbare Energien oder auch für Unternehmen im Tourismus und Gastgewerbe tun sich hier besonders interessante Möglichkeiten auf“, sagt Fahad Alboayz, Partner von IDM, der die Südtiroler Wirtschaft im Büro in Riad unterstützen wird. „Unternehmen aus Südtirol bieten innovative, zuverlässige und hochwertige Lösungen – genau das, was der saudische Markt sucht. Wir unterstützen sie hier in Riad durch eine klare Markteintrittsstrategie und bringen sie in gezielten B2B-Meetings mit möglichen Geschäftspartnern zusammen. Außerdem helfen wir bei der kontinuierlichen Nachverfolgung. Wir begleiten also die Südtiroler Betriebe in allen Phasen des Markteintritts, um ihre Chancen am Markt in konkrete Ergebnisse umzuwandeln.“

myGEKKO ist ein Softwareentwickler aus Bruneck, der sich auf intelligente Gebäudeautomation spezialisiert hat. Seit rund einem Jahr steht die Brunecker Firma mit Partnern und Kunden in Saudi-Arabien in Kontakt. „Diese ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass großes Interesse an unseren digitalen Lösungen besteht, die ideal zu den aktuellen Entwicklungen in diesem Land passen. Das macht Saudi-Arabien für uns zu einem strategisch hochinteressanten Zukunftsmarkt mit großem Potenzial“, sagt Hartwig Weidacher, CEO von myGEKKO. Gleichzeitig seien Bau- und Entwicklungsprojekte dort – wie auch in Europa – sehr langfristig angelegt und würden Geduld und Kontinuität erfordern. „Durch IDM und den Agenten in Riad eröffnen sich nun konkrete Möglichkeiten, um unsere ersten Kontakte zu vertiefen, neue Partnerschaften aufzubauen und den Markt langfristig zu entwickeln. Die Vertretung über einen offiziellen, institutionellen Kanal schafft Vertrauen und erleichtert den Marktzugang erheblich. Zudem geben die angebotenen Services wie Kontaktvermittlung, Netzwerkaufbau, lokale Marktorientierung und eben institutionelle Vernetzung eine wichtige Hilfestellung“, so Weidacher.

Für die nächsten Monate hat IDM mehrere Auftritte mit dem offiziellen Südtiroler Messestand bei wichtigen Messen in Saudi-Arabien geplant. So wird IDM etwa im Dezember mit mehreren Unternehmen auf der Saudi HoReCa für das Gastgewerbe präsent sein, im Januar geht es dann weiter auf die BIG5 Riad, eine renommierte Messe für das Baugewerbe. Und im Mai 2026 wird Teil zwei der BIG5 in Riad über die Bühne gehen – immer mit Südtiroler Beteiligung. Alle Messeaktivitäten werden von entsprechender Kommunikation auf den Kanälen der Messen sowie in Fachmedien und auf Social Media begleitet.

Bezirk: Bozen

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