Teuerster Flughafen Italiens

Bozen auf unrühmlichem Spitzenplatz

Donnerstag, 27. November 2025 | 14:45 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Südtirols Hauptstadt führt eine Rangliste an, auf die man lieber verzichtet hätte: Der Flughafen Bozen ist laut einer aktuellen Analyse des Corriere della Sera der kostspieligste des gesamten Landes. Mit durchschnittlich fast 195 Euro für ein Hin- und Rückflugticket liegt er weit über dem italienischen Durchschnitt – und mehr als viermal so teuer wie die günstigsten Alternativen.

Am anderen Ende der Skala rangieren Crotone und Forlì mit durchschnittlich 44 Euro pro Ticket. Der Grund für diese enormen Unterschiede liegt laut der Zeitung vor allem in der Struktur der Fluggesellschaften: Flughäfen, die stark von Billigairlines wie Ryanair angeflogen werden, bieten deutlich niedrigere Preise als jene, die hauptsächlich von traditionellen Carriern bedient werden.

Bozen leidet unter mehreren Faktoren: Das vergleichsweise geringe Passagieraufkommen, die begrenzte Anzahl an Verbindungen und das Fehlen von Billiganbietern treiben die Kosten in die Höhe. Zudem spielt die geografische Lage eine Rolle – kurze Distanzen bedeuten nicht automatisch günstige Preise. Bei den Kosten pro Kilometer führt Bozen mit 25,6 Cent ebenfalls die Rangliste an, mehr als das Sechsfache von Crotone mit knapp über vier Cent.

Während im Süden Italiens, besonders auf Sizilien, zweistellige Wachstumsraten bei den Passagierzahlen verzeichnet wurden, stagniert die Entwicklung im Norden. Der Flughafen Malpensa verzeichnete sogar einen Rückgang von rund fünf Prozent. Südtirols geografische Randlage und die Konkurrenz durch nahe gelegene Flughäfen wie Innsbruck, Verona oder München machen es schwer, eine breitere Palette an günstigen Verbindungen anzubieten.

Für Reisende aus Südtirol bedeutet das: Wer sparen will, fährt oft besser mit dem Auto über die Grenze. Die Frage bleibt, ob der Bozner Flughafen langfristig wettbewerbsfähig bleiben kann, wenn die Preisschere so weit auseinanderklafft.

Bezirk: Bozen

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