Bozen ordnet großflächige Desinfektion an

Dengue-Alarm in Südtirol

Dienstag, 12. August 2025 | 14:43 Uhr

Von: luk

Bozen – In Südtirols Landeshauptstadt Bozen ist ein Fall von Dengue-Fieber bestätigt worden. Die Stadtverwaltung hat in enger Abstimmung mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb umgehend ein außerordentliches Bekämpfungsprogramm gegen die Überträger der Krankheit eingeleitet. Dengue wird durch Stechmücken der Arten Aedes aegypti und Aedes albopictus (Tigermücke) übertragen.

Laut einer Verordnung von Bürgermeister Claudio Corrarati werden am heutigen Nachmittag sowie in der Nacht auf Mittwoch zwischen 3.00 und 5.00 Uhr gezielte Maßnahmen mit Larviziden und Adultiziden durchgeführt – sowohl auf öffentlichen Flächen als auch in privaten Bereichen. Der betroffene Sektor umfasst unter anderem die Genua-, die Cagliari- und die Palermostraße mit dem Kreuzungsbereich, den Skateplatz, den Calisthenics-Spielplatz sowie die Hundewiese am Eisack.

Der Sanitätsbetrieb empfiehlt Anwohnern während der Behandlung mit den Desinfektionmitteln in den Häusern zu bleiben, Türen und Fenster geschlossen zu halten, Lüftungsanlagen auszuschalten, Haustiere drinnen zu sichern, Futter- und Wassernäpfe sowie Spielgeräte mit Plastikplanen abzudecken und Obst sowie Gemüse in Gärten zu schützen. Nach Abschluss der Maßnahmen sollten private Außenflächen erst nach mindestens fünf Stunden betreten werden. Obst und Gemüse, das während der Behandlung ungeschützt war, sollte frühestens nach 30 Tagen geerntet und vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.

Präventionsempfehlungen

Zur Vermeidung von Mückenstichen wird geraten, Mückenschutzmittel zu verwenden, lange Kleidung zu tragen (vor allem morgens und abends), Fliegengitter anzubringen, Wasseransammlungen zu beseitigen und Wasser in Tiernäpfen oder Behältern regelmäßig zu wechseln.

Gefahren und Symptome von Dengue

Dengue-Fieber ist eine akute, durch Viren verursachte Infektionskrankheit, die grippeähnlich beginnt. Typische Symptome sind hohes Fieber, starke Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlag sowie Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen kann es zu Blutungen, Organversagen und einem potenziell lebensbedrohlichen Dengue-Schocksyndrom kommen.

Besonders gefährdet sind Personen, die bereits eine Dengue-Infektion mit einem bestimmten Virusstamm durchgemacht haben. Kommt es später zu einer Ansteckung mit einem anderen der insgesamt vier bekannten Serotypen (DENV-1 bis DENV-4), kann das Risiko für einen schweren Verlauf steigen.

Dieses Phänomen, bekannt als antibody-dependent enhancement (ADE), kann zu Komplikationen wie Blutungen, Organversagen oder einem Dengue-Schocksyndrom führen.

Eine gezielte antivirale Behandlung existiert derzeit nicht. Die Therapie beschränkt sich auf symptomlindernde Maßnahmen wie Fieber- und Schmerzbehandlung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine engmaschige medizinische Überwachung, insbesondere bei Risikopatienten.

Bezirk: Bozen

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